Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Klosterhalfen läuft Rekord beim Istaf-Meeting
Die Leverkusenerin überzeugt in Berlin genauso wie Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter.
BERLIN (dpa) Weltmeister Johannes Vetter unterstrich seinen Ruf als bester Speerwerfer des Jahres, David Storl knackte die 21 Meter im Kugelstoßen, und Konstanze Klosterhalfen lief zum spektakulären Saison-Ausklang beim Istaf in Berlin so schnell wie noch nie über 1500 Meter. Die deutschen Leichtathleten haben beim ältesten Meeting der Welt noch einmal alle Reserven mobilisiert.
Auf der Ehrenrunde genoss Vetter die Ovationen der 42.500 Besucher im Olympiastadion. „Es war eine tolle Saison mit einem tollen Ab- schluss. Ich bin komplett am Ende“, stöhnte der Offenburger, nachdem er mit 89,85 Metern erneut Olympiasieger Thomas Röhler aus Jena (86,07) in Schach gehalten hatte. Den Meeting-Rekord des tschechischen Weltrekordlers Jan Zelezny (91,30) verpasste er aber erneut. „Jetzt muss ich erst mal Pause machen. Und dann freue ich mich auf die EM in Berlin 2018“, meinte er.
Es war bereits das siebte Mal in dieser Saison, dass Vetter seinen Konkurrenten Röhler besiegte. „Es gibt nicht Besseres, als ein Leben lang Olympiasieger genannt zu wer- den“, tröstete sich der Jenaer, der vor dem Meeting angekündigt hatte, sich bis zu Olympia in Tokio 2020 mental auf die Weite von 100 Metern vorbereiten zu wollen. Vizeweltmeister Jakub Vadlejch wurde mit 85,15 Metern Dritter. Beim Finale der Diamond League in Zürich hatte der Tscheche die Deutschen noch düpiert und sich den Jackpot von 50.000 Dollar gesichert.
Grandios präsentierten sich vor großer Kulisse in Berlin mit Siegen auch Konstanze Klosterhalfen und David Storl. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich weiß nicht, wo ich diese Zeit noch hergeholt habe. Es macht Riesenspaß, hier zu gewinnen“, sagte die 20-jährige Leverkusenerin, nachdem sie in 3:58,92 Minuten ihre persönliche Bestleistung über 1500 Meter bei ihrem Sololauf um 0,38 Sekunden nach unten gedrückt hatte.
Schließlich konnte in Berlin auch Ex-Weltmeister David Storl wieder einmal Siegerposen ins Publikum richten. Er stieß die Kugel im dritten Versuch auf 21,11 Meter und setzte nach dem Erfolg dann auch umgehend zum Jubel mit der Deutschland-Fahne an.