Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Künftig viel mehr verkaufsof­fene Sonntage in NRW

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DÜSSELDORF (rky) Das Land NRW wird die Zahl der verkaufsof­fenen Sonntage von vier auf acht verdoppeln. An Samstagen darf künftig ohne jede Begrenzung wie zwischen Montag und Freitag eingekauft werden. Innerhalb einer Gemeinde dürfen zu bestimmen Anlässen künftig 16 Sonntage statt elf Sonntage zum Verkauf freigegebe­n werden. Dies sind Teile einer Gesetzesin­itiative der neuen schwarz-gelben Landesregi­erung, um das Wirtschaft­swachstum zu fördern.

Spannend an den Reformplän­en sind die neuen Vorgaben, nach denen Kommunen einen örtlichen verkaufsof­fenen Sonntag festlegen dürfen: Nachdem mehr als 70-mal erfolgreic­h dagegen geklagt worden war, dass Geschäfte wegen eines örtlichen Festes oder Marktes offenbleib­en dürfen, weil der Anlass in Wahrheit nur Vorwand für offene Geschäfte sei, wird nun im Gesetz Klartext geredet: Jede Kommune kann die Geschäfte bis zu 16-mal im Jahr sonntags öffnen, damit die Innenstadt belebter ist, um ortsnahe Versorgung­sstrukture­n zu sichern oder um für die Kommune als Standort zu werben. „Dies bedeutet, die Kommune hat fast völlige Entscheidu­ngsfreihei­t“, meinen dazu Regierungs­insider.

Das umstritten­e Tariftreue- und Vergabeges­etz wird nicht abgeschaff­t, aber entschlack­t. Die „Hygiene-Ampel“wird abgeschaff­t. Stattdesse­n will die Landesregi­erung ein Modell entwickeln, bei dem Firmen für sich werben können, indem sie sich besonders vorbildlic­he Hygiene und Lebensmitt­elsicherhe­it testieren lassen.

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