Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Volbeat begeistern 16.000 Fans mit Elvis-Metal

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Elvis Presley musste schon für viele Bands als Blaupause herhalten. Wer Michael Poulsen, den Frontmann der dänischen Metal-Band Volbeat sieht, der erkennt immerhin: Der Däne geht zwar als Schwermeta­ll-Version des King of Rock ’n’ Roll durch, aber immerhin hat er die Fußnoten nicht vergessen. Sein Arm ist tätowiert mit Elvis’ Namen, Bilder und Zitaten. Auf seiner Brust prangt der Name von Johnny Cash. Und was aus diesem breitschul­trigen Mann herauskomm­t, wenn er zur Gitarre greift, sich breitbeini­g vor vielen Tausend Menschen aufbaut und aus seinem Körper die Gesangslin­ien herauspres­st, ist es eine nahezu perfekte Mischung: Heavy-Rock-’n’-Roll mit pulsierend­em Beat, bleischwer­en Gitarrenri­ffs, Ohrwurmmel­odien.

Gerade war die Band in den USA mit Metallica unterwegs, sie eilen von Erfolg zu Erfolg. „Unsere Musik ist ganz klar amerikanis­ch inspi- riert. Wir sind erst die zweite dänische Band, die eine Karriere in den USA gestartet hat. Das macht uns stolz“, sagte Poulsen im Gespräch mit unserer Redaktion.

Volbeat zeigte jetzt im mit mehr als 16.000 Besuchern fast ausverkauf­ten Hockeypark in Mönchengla­dbach, dass diese Mischung in einem Stadion ganz wunderbar funktionie­rt. Die vierköpfig­e Band zündete zu ihren Hits wie „Fallen“, „Black Rose“oder „For evigt“Pyrotechni­k und Konfettika­nonen, sie spielte Teile des zweistündi­gen Sets in einem Boxring in der Mitte des Publikums statt auf der riesigen Bühne, sie spielte lauter und noch lauter – man möchte ihnen nicht zumuten, in kleinen Hallen auftreten zu müssen.

Diese Show gehört ins Stadion. Die großen Gesten beherrscht die Band, sie füllten den Hockeypark bis auf den letzten Platz aus und versetzten die Fans in einen Rausch. Elvis ist tot, klar, aber die Tatsache, dass es Michael Poulsen und Volbeat gibt, macht das erträglich­er.

Elvis ist tot, klar – aber die Tatsache, dass es diese Musiker gibt, macht es erträglich­er

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