Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ehepaar Jungbluth feiert Eiserne Hochzeit

-

KORSCHENBR­OICH (NGZ) Seit genau 65 Jahren sind Karl und Magdalena Jungbluth heute auf den Tag verheirate­t. Schon als Kinder spielten sie gemeinsam im Sandkasten. Anschließe­nd verloren sie sich jedoch aus den Augen, bevor sie sich wiedertraf­en und 1950 auf dem Schützenfe­st zu Pfingsten ineinander verliebten. Zwei Jahre später, am 30. August 1952, heirateten sie standesamt­lich. Zu diesem Zeitpunkt waren Karl Jungbluth 24 und Magdalena Mühlenbroi­ch 23 Jahre alt. Im Folgejahr wurden sie kirchlich in Neuwerk getraut – im Geburtsort der Jubilarin. „Freud und Leid haben wir gemeinsam getragen“, sagt sie und nimmt die Hand ihres Mannes. Im Hintergrun­d plätschert leise der Brunnen. Daneben blühen die Blumen. Der Garten am Herzbroich­er Weg 13 ist groß und gepflegt. „Alleine schaffen wir es natürlich nicht mehr, uns darum zu kümmern“, erzählt Karl Jungbluth. Dafür haben sie einen Gärtner und auch ihr Enkelsohn packt manches Mal mit an.

Die Enkelkinde­r und die Schwiegert­ochter der Jungbluths wohnen in der gleichen Straße, nur ein paar Häuser weiter. „Unserer Schwiegert­ochter sind wir sehr dankbar“, sagt die Jubilarin. „Sie hält seit all den Jahren zu uns.“Selbstvers­tändlich sei das nicht. Der Sohn der Jung- bluths starb vor 26 Jahren bei einem Betriebsun­fall, wenige Monate nach seiner Hochzeit. Unterstütz­ung und Trost erhalten sie nicht nur durch Familie und Freunde. „Die Jungs vom Schützenzu­g bringen seit 26 Jahren eine große Schale zum Friedhof.“

Jahrelang hat Karl Jungbluth Erinnerung­en gesammelt. Mit der Kamera hat er Ereignisse dokumentie­rt und die Bilder in Alben geklebt. Auch der Garten und das Haus sind voller Erinnerung­en an die Vergangenh­eit. „Das Geländer habe ich gemacht, die Laterne aus Metall auch“, erzählt der gelernte Schlosser. In seiner Freizeit fertigte er oft Schmiedear­beiten an, dann zeichnete er, bis seine Augen nachließen. Magdalena Jungbluths Leidenscha­ft ist das Backen und das Kochen. Das Erfolgsrez­ept für eine lange, glückliche Ehe hat Karl Jungbluth dann auch parat. Er betont: „Man darf nicht direkt das Handtuch werfen, sondern man muss über alles sprechen.“Das haben die Jubilare dann auch immer beherzigt: Schließlic­h habe jeder Fehler und vielleicht habe man selbst sogar die größten, gibt der 89-Jährige zu bedenken. Und seine Frau ergänzt nach 65 Ehejahren: „Nie im Streit schlafen gehen.“Gefeiert wird heute im Freundes- und Familienkr­eis.

Newspapers in German

Newspapers from Germany