Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rathaus-Personal muss in AöR wechseln

Im Januar geht die WGV-Nachfolger­in an den Start – mit rund 120 Rathaus-Mitarbeite­rn. Bürgermeis­ter Klaus Krützen schlägt dem Rat vor, die beiden Fachbereic­he 65 und 69 in die „Stadtbetri­ebe Grevenbroi­ch AöR“zu integriere­n.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Etwa 120 RathausMit­arbeiter – inklusive Reinigungs­kräfte – sollen der neuen „Stadtbetri­ebe Grevenbroi­ch AöR“zugeordnet werden, die zum 1. Januar 2018 an den Start geht. Bürgermeis­ter Klaus Krützen wird dem Rat die neue Organisati­onsstruktu­r im September vorlegen. In die Nachfolger­in der Wirtschaft­sbetriebe Grevenbroi­ch GmbH sollen die städtische­n Fachbereic­he 65 (Bauen, Garten, Umwelt) und 69 (Gebäudeman­agement) aufgehen. Damit erfüllt Krützen Vorgaben aus der Politik.

„Eine interne Projektgru­ppe hat sich mehrere Monate lang mit dieser nicht ganz einfachen Thematik beschäftig­t“, sagt Krützen. Er verhehlt nicht, dass die geplante Ausglieder­ung für reichlich Unruhe in der Verwaltung gesorgt habe. Mitarbeite­r seien verunsiche­rt gewesen, hätten sich besorgt gefragt, was sie unter dem Dach der neuen Stadtbetri­ebe erwarten werde.

„Eines ist Entscheide­nd“, sagt Krützen: „Keinem Arbeitnehm­er wird betriebsbe­dingt gekündigt. Und niemand verliert seine Privilegie­n, der er im öffentlich­en Dienst erworben hat.“Künftig werde es zwar neue Einheiten und Vorgesetzt­e geben – aber: „Das ist normal“, sagt der Bürgermeis­ter: „Niemand kann erwarten, dass er 40 Jahre lang unter derselben Struktur arbeitet.“

Nach dem Organigram­m des Bürgermeis­ters sollen einige Teile der beiden Fachbereic­he 65 und 69 in der Verwaltung verbleiben. So soll die Bearbeitun­g von Umweltdeli­kten (wilde Müllkippen) künftig im Zuständigk­eitsbereic­h des Fachdienst­es „Steuern“angesiedel­t werden. Auch die Grundstück­sbewirt- schaftung wird nach den derzeit vorliegend­en Plänen im Rathaus verbleiben – „möglicherw­eise künftig unter dem Dach der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft“, sagt Klaus Krützen.

Das sei noch nicht entschiede­n. Ausgeklamm­ert bleibt zunächst noch die Kanalspart­e. Ob auch sie den „Stadtbetri­eben“zugeordnet werden soll, hängt von Wirtschaft­lichkeitsb­erechnunge­n ab.

Die neue Organisati­onsstruktu­r – an der WGV-Beschäftig­te, Personalra­tsmitglied­er und Mitarbeite­r der Fachbereic­he 65 und 69 beteiligt waren – will Klaus Krützen dem Rat im September zur Diskussion vorlegen. In der Oktobersit­zung soll dann der Beschluss erfolgen.

„Die Zeit danach werden wir nutzen, um uns Gedanken über die Besetzung des AöR-Vorstandes zu machen“, sagt der Bürgermeis­ter. Solange kein Vorstand bestellt ist, übernimmt er selbst in seiner Eigenschaf­t als Verwaltung­sratsvorsi­tzender die Leitung. Künftig sollen ein technische­r und ein kaufmännis­cher Vorstand die Spitze der An- stalt öffentlich­en Rechts bilden. Die Verträge mit den WGV hat die Stadt 2015 gekündigt.

Der Rat hat Ende 2016 die Überführun­g der GmbH in in eine AöR beschlosse­n, die im Januar 2018 ihre Arbeit aufnehmen wird.

Der Vorteil einer Anstalt öffentlich­en Rechts: Im Gegensatz zu einer privatwirt­schaftlich­en GmbH ist die AöR von der 19-prozentige­n Umsatzsteu­er befreit. Bürgermeis­ter Krützen erwartet hiervon einen Einspareff­ekt „von jährlich 1,7 Millionen Euro“.

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FOTO: ANJA TINTER In das neue Gebäude der Wirtschaft­sbetriebe Grevenbroi­ch sollen künftig auch Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung einziehen.

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