Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Unitymedia prüft Entschädigung
Nach der erneuten Sender-Verschiebung entschuldigt sich das Unternehmen.
DÜSSELDORF (gw/dpa) Nach der technischen Panne um die Neuordnung der Sendeplätze versucht der TV-Kabelnetzbetreiber Unitymedia die Verbraucher zu besänftigen. „Wir prüfen aktuell, wie wir die betroffenen Kunden entschädigen können“, sagte Gudrun Scharler, Mitglied der Geschäftsführung, auf Anfrage. Dies gelte auch für Kunden, die einen Fernsehtechniker bestellt hätten, um die Probleme zu lösen, so Scharler. Über die Form einer möglichen Entschädigung äußerte sich die Managerin nicht.Sie entschuldigte sich bei den Kunden für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Da nach dem ersten Sendersuchlauf bei 75.000 Kunden einige Privatsender nicht empfangen werden konnten oder als verschlüsselt angezeigt wurden, hatte der Kabelnetzbetreiber diese in der Nacht zu Freitag auf einen anderen Kanal verschieben müssen. Nach Angaben von Unitymdia handelte es sich um die Privatsender RTL, SAT1, ProSieben, Vox, RTL2, Kabel eins, Super RTL, N-TV, ProSieben Maxx und Sixx. Allen 3,5 Millionen Kabelkunden in Nordrhein-Westfalen hatte das Unternehmen dringend geraten, gestern einen weiteren Suchlauf zu starten. „Die neuerliche Verlegung der Sender war notwendig, um die technischen Probleme bei zwei Prozent unserer Kunden kurzfristig zu lösen“, räumte Scharler ein.
Auslöser für die Neuordnung der Sendeplätze und die Einspeisung neuer Programme war die Abschaltung des analogen TV, wodurch neue Kapazitäten im Netz frei wurden. „Mit der Neusortierung der Sender schaffen wir die Basis für die Weiterentwicklung unserer TV- und Breitbanddienste“, hatte Marketing-Chef Christian Hindennach Mitte August gesagt. Statt entstandene Lücken kleinteilig aufzufüllen, verändere Unitymedia die Frequenzbelegung so, dass möglichst viel Platz für neue HD-Sender und schnelles Internet geschaffen werde.
Unitymedia, eine Tochterfirma des britischen Kabelgiganten und Medienkonzerns Liberty Global, gehört neben Vodafone Kabel Deutschland zu den größten Betreibern von Kabelnetzen.