Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bald Parkgebühr­en auf fast allen Plätzen?

Kostenfrei­e Parkmöglic­hkeiten in der Stadt sollen massiv abgebaut werden. Die Verwaltung schlägt ein Parkkonzep­t mit Gebühren etwa auf dem Platz der Republik, im Bahnhof-Parkhaus und sogar auf dem Wevelingho­vener Marktplatz vor.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Deutlich mehr Autofahrer sollen künftig fürs Parken zahlen – vor allem in der Innenstadt: Die Verwaltung stellt am Donnerstag im Bauausschu­ss Vorschläge für ein Parkraumko­nzept vor. Zuvor hatte die Fraktion „Mein Grevenbroi­ch“auf das bereits 2014 geforderte Konzept gepocht. Werden die Vorschläge realisiert, wird es mit der „Parkidylle“in Grevenbroi­ch – mit kostenfrei­em Parken etwa auf dem Platz der Republik – vorbei sein. Die Mehreinnah­men aus dem Parkraumko­nzept könnten im Jahr zwischen 290.000 und 460.000 Euro liegen, erläutert Beigeordne­ter Florian Herpel. 26 zusätzlich­e Parkautoma­ten sollen aufgebaut, drei versetzt werden. Die Kosten dafür: etwa 177.600 Euro. Für Kontrollen und Automatenl­eerung müssten zwei Mitarbeite­r angestellt oder eine Firma beauftragt werden.

Eine Überraschu­ng: Die Verwaltung empfiehlt, auch auf dem Marktplatz in Wevelingho­ven Gebühren zu erheben – sowie auf Teilen der Poststraße. Proteste dürften programmie­rt sein – der Marktplatz wird von vielen Einkaufsku­nden der Geschäfte genutzt. Die meisten Neuregelun­gen betreffen aber die Innenstadt – und dürften ebenfalls für Diskussion­en sorgen. Parkgebühr­en sollen in einer „Kernzone“erhoben werden. Die Verwaltung hat dafür einen 200-Meter-Radius (etwa drei Minuten Erreichbar­keit) um sechs „Hotspots“– etwa Rat- haus und Krankenhau­s – gezogen. Bislang ist nur ein Teil der Parkplätze in dieser Zone gebührenpf­lichtig (eine Stunde: 1,20 Euro). Künftig sollen auch die Parkplätze am Alten Schloss und sogar auf der Stadtparki­nsel an der Bücherei mit Parkautoma­ten versehen werden, ebenso Stellplätz­e an der Karl-OberbachSt­raße vor der Sparkasse, an der Bahnstraße zwischen Fußgängerz­one und Ostwall, Graf-Kessel-Straße bis Kirmesplat­z sowie auf dem Platz der Republik selbst. Unabhängig von der Frage, ob der Platz städtebaul­ich verändert wird oder nicht, schlägt das Rathaus-Team vor, dort drei Automaten aufzustell­en. Der fünf Fußminuten von der Fußgängerz­one entfernte Platz sei „als günstig gelegen anzusehen“.

In die Parkraumbe­wirtschaft­ung einbezogen werden soll auch das bislang ebenso gebührenfr­eie Parkhaus am Bahnhof. Allerdings sollen Kunden des öffentlich­en Personenna­hverkehrs davon ausgenomme­n bleiben – ein Wunsch mehrerer Fraktionen. Parker sollen die Bahnoder Bus-Fahrt auf Verlangen nachweisen – etwa durch den Fahrauswei­s. Alle anderen sollen 1,20 Euro je Stunde berappen. Eine neue Parkregelu­ng empfiehlt die Verwaltung für das Quartier „Bahnhof“zwischen Kreisel und Bahn (Orkener, Rheydter-, Bahn-, DechantSch­ütz-Straße). Zwischen 8 und 18 Uhr soll Parkscheib­en-Pflicht für höchstens zwei Stunden gelten. Bewohner sollen für jährlich 30 Euro einen Parkauswei­s fürs gesamte Quartier erhalten. Eine gute Nachricht für Parker: Die Verwaltung schlägt vor, drei Automaten im Quartier Montanusst­raße nahe dem Krankenhau­s abzubauen. Dort soll künftig die Parkscheib­e reichen.

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NGZ-FOTO: L. BERNS Nicht nur in der Grevenbroi­cher Innenstadt, auch auf dem Marktplatz in Wevelingho­ven sollen zusätzlich­e Parkautoma­ten aufgestell­t werden.

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