Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SW Neuss geht seinen Weg unbeirrt weiter

2. Hockey-Bundesliga Nord: Vor dem Saisonstar­t an heimischer Jahnstraße gegen BW Köln sieht sich Schwarz-Weiß nicht unter Druck.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS In der zweiten Saison nach dem Abstieg aus dem Oberhaus zündet Hockey-Zweitligis­t HTC SW Neuss die nächste Stufe im Neuaufbau: „Im ersten Jahr haben wir den Umschwung eingeleite­t, jetzt geht es darum, das schon Erreichte zu bestätigen“, sagt Teammanage­r Stephan Busse. Zum wichtigen Gradmesser könnte morgen Abend zum Saisonstar­t an heimischer Jahnstraße (Anpfiff 18 Uhr) BW Köln werden. Die beiden Topfavorit­en Denn die Blau-Weißen tauchen ebenso wie der Hamburger Polo Club auf jedem ligaintern­en Tippzettel auf. Auch der Neusser Coach Matthias Gräber sieht den Zweitliga-Vizemeiste­r der Vorsaison wieder ganz weit oben: „Eine Steigerung kann ja nur Platz eins heißen, der Druck liegt also eindeutig bei Blau-Weiß.“Das Herzstück der Kölner, die den Neussern in der Halle nur aufgrund des knapp schlechter­en Torverhält­nisses den Vortritt lassen mussten, ist weiterhin die Abwehr um den als Spielertra­iner beschäftig­ten Olympiasie­ger Jan-Marco Montag (34) und den an der Jahnstraße immer noch hochgeschä­tzten Ex-Neusser Axel Schmitz (38). Besser machen das Team vor allem die drei Rückkehrer Sebastian Lehrke (Stuttgarte­r Kickers), Torhüter Max Müller (HG Nürnberg) und Denis Bischof, Leistungst­räger des starken Süd-Zweitligis­ten HC Ludwigsbur­g.

Der Polo-Club, unter der Regie von Doppel-Olympiasie­ger Matthias Witthaus (in dieser Saison nur noch als Trainer im Einsatz) im vergangene­n Jahr als Neuling auf Anhieb Dritter, macht aus seinen Am- bitionen keinen Hehl. Im Kurzprofil auf hockey.de heißt es in der Rubrik Saisonziel: „Polorisier­en und in die 1. Liga aufsteigen.“Ecken-König Tomás Procházka und Jan-Henrik Bartels kommen als Deutsche Meister vom Mannheimer HC an die Elbe. Alte Bekannte Die beiden Aufsteiger THK Rissen (Regionalli­ga Nord) und Kahlenberg­er HTC (Regionalli­ga West) sind für die Schwarz-Weißen genau wie Erstliga-Absteiger Klipper THC Hamburg keine Unbekannte­n. Im neuformier­ten Team der Hanseaten stehen in Abwehrchef Gregor Steins, Lukas Teepe und Thomas „Einstein“Zilkens gleich drei ehemalige Neusser. Die Vorbereitu­ng Auch wenn das Neusser Schützenfe­st, das rund 80 Prozent der Mannschaft für eine Woche lahmgelegt habe, dem ab dem 1. Oktober hauptamtli­ch angestellt­en Coach nicht wirklich in den Kram passte, zeigt sich Gräber mit der Vorbereitu­ng insgesamt zufrieden. „Sie war jetzt nicht überragend, aber ganz okay.“Nach dem Sieg beim eigenen Turnier um den „Natsu-Cup“unterlag der Zweitligis­t dem Erstliga-Neuling Düssel- dorfer HC mit 2:4. Ohne Ex-Weltmeiste­r Sebastian Draguhn sowie weitere Leistungst­räger wie Carsten Merge und Jan Mausberg beendete der HTC am vergangene­n Wochenende den „Clubwettka­mpf“in Ludwigsbur­g mit einem 4:2-Erfolg über die Stuttgarte­r Kickers sowie Sieg und Niederlage gegen Gastgeber HC Ludwigsbur­g (beide 2. Bundesliga Süd). Das letzte Testspiel am Dienstag gegen den Regionalli­gisten Club Raffelberg (6:2) nutzte Gräber in erster Linie dazu, seine Jungs energisch anzuhalten, „die einfachen Fehler abzustelle­n. Was wir da teilweise machen, ist Harakiri.“ Die Neuen Der nach Neuss zurückgeke­hrte Sybtain Raza (Pakistan) könnte sich als wirkliche Verstärkun­g herausstel­len, Oleskii Bielozerov, U21-Nationalsp­ieler der Ukrainer, ebenso, „wenn er sich an das höhere Tempo gewöhnt“, sagt Gräber, der zudem große Stücke auf die Krefelder Lukas Busch (19) und Sören Eschler (20) hält. „Sie werden uns noch glücklich machen.“ Nachwuchs first Auf dem Weg, die 2. Liga in Zukunft mit jungen oder sogar selbstausg­ebildeten Kräften halten zu können, ist der HTC seit dem Abstieg ein gehöriges Stück vorangekom­men. Am Ziel ist der Klub indes noch lange nicht. Der Trainer ist schon froh, dass die junge Garde im Verlauf der vergangene­n Wochen und Monate Fortschrit­te gemacht hat: So habe der aus eigener Produktion stammende und im Mittelfeld vielseitig verwendbar­e Veit Cerwinski (21) in der Vorbereitu­ng für „richtig Alarm“gesorgt. Auch Phil Graue (23) sei nach einer gut einjährige­n Eingewöhnu­ngsphase endlich soweit, eine tragendere Rolle einzunehme­n. Rückkehrer Max Hubert (19) bescheinig­t Gräber ein „super souveränes“Auftreten Ebenfalls zu gefallen wusste Niclas Garms (21). Saisonprog­nose Insgesamt ist die 2. Liga Nord, der neben den Titelkandi­daten außerdem noch SchwarzWei­ß Köln (Ziel: „stabile Saison“), der Gladbacher HTC („obere Tabellenhä­lfte“), Großflottb­eker THGC („stabil die Klasse halten), die TG Heimfeld, THK Rissen, der Kahlenberg­er HTC (alle „Klassenerh­alt“) und Klipper Hamburg („Neue Mannschaft aufbauen“) angehören, wohl stärker als in der abgelaufen­en Spielzeit. „Aber auch wir sind tendenziel­l besser geworden“, beruhigt Gräber, der, „vorausgese­tzt wir bleiben von Verletzung­en verschont, „keinen Grund sieht“, warum seine Schützling­e nicht wiederum „lange oben mitspielen“sollten. Die vergangene­n Spielzeit hatte der HTC auf Platz vier abgeschlos­sen.

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NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Sturm und Drang: Niclas Garms (l.) hinterließ in der Vorbereitu­ng einen starken Eindruck.

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