Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Oper fürchtet um Produktion­en

Die Politik will mehr Infos zur Sanierung haben. Der Intendant ist alarmiert.

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(arl) Der Kulturauss­chuss hat gestern seine Zustimmung zur Sanierung der Oper vorerst verweigert. Das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP will mehr Informatio­nen zu den Arbeiten, die mit insgesamt 18 Millionen Euro taxiert werden. Operninten­dant Christoph Meyer meldete sich daraufhin zu Wort – und zeigte sich besorgt. „Wir können für 2019 nicht planen, wenn wir nicht wissen, wann gebaut wird“, sagte er. Eine Produktion mit Regisseur Michael Thalheimer stehe auf dem Spiel. Nun soll womög- lich eine Sondersitz­ung des Gremiums einberufen werden.

Die Vorlage des Kulturamts listet eine ganze Reihe von Erneuerung­en auf, die drängen. Allen voran geht es um das Dach. Nach einem Nässeschad­en müssen Fertigplat­ten aus den 1950er Jahren ersetzt werden. Unter anderem ist zudem die Tontechnik so veraltet, dass sie bei Produktion­en streikt. Die Arbeiten sollen in den kommenden fünf Jahren angegangen werden.

Manfred Neuenhaus (FDP) beklagte aber, dass das Papier die Poli- tiker zu kurzfristi­g erreicht habe. „Wir stehen zur Oper, aber haben eine Sorgfaltsp­flicht“, sagte er. Die Politiker wollen wissen, welche zusätzlich­en Arbeiten anstehen könnten. Außerdem wünschen sie eine Auflistung nach Priorität. Jetzt soll es als ersten Schritt eine Begehung geben. Meyer beklagt, dass ihm die Zeit wegläuft – denn im Opernbetri­eb werde langfristi­g gedacht: Der Vertrag mit Regisseur Stefan Herheim, der „Wozzeck“(ab 20. Oktober) inszeniert, sei bereits 2007 geschlosse­n worden, berichtete er.

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