Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verfassung­sschützer beobachten 250 Salafisten

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(jj) Der Verfassung­sschutz geht davon aus, dass es in Düsseldorf und Umgebung etwa 250 extremisti­sche Salafisten gibt. NRW-weit wird diese Zahl auf 2900 geschätzt. Der Salafismus ist eine konservati­ve Richtung im Islam. Einige besonders radikale Anhänger gelten als extremisti­sch. „80 dieser 250 Männer und Frauen schätzen wir als gewaltbere­it oder zumindest gewaltorie­ntiert ein“, sagte Volker Trusheim vom NRWInnenmi­nisterium gestern im kommunalen Integratio­nsrat.

Düsseldorf habe im Land zwar „nicht die größte und nicht die gefährlich­ste Szene“, dennoch sei die Größenordn­ung erheblich. Etwa zehn bis 15 Prozent dieser radikalen Salafisten seien (Pseudo-)Konvertite­n, die ursprüngli­ch keinen muslimisch­en Hintergrun­d gehabt hät- ten, der Rest habe Wurzeln in muslimisch­en Ländern, so Trusheim. Aktuell stagniere die Szene in der Region „auf relativ hohem Niveau“.

CDU-Ratsherr Pavle Madzirov wollte wissen, ob der Verfassung­sschutz auch die seit 2015 nach Deutschlan­d gekommenen Flüchtling­e bei diesem Thema in den Blick nehme. „Wir schätzen die Zahl der Menschen, die als Operateure mit bereits extremisti­schem Weltbild eingesicke­rt sind, insgesamt auf einige Dutzend“, sagte Trusheim.

Hasret Cincik erläuterte die Prävention­sstrategie­n des Landes. Ein wichtiger Baustein sei der Verein Wegweiser, der vor allem junge Menschen gezielt anspreche. Gründungsm­itglied Dirk Sauerborn lobte die Stadt, die eine zusätzlich­e halbe Stelle in dem Verein finanziere.

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