Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD und Grüne kritisiere­n Krankenhau­s-Beschlüsse

- VON LUDGER BATEN

RHEIN-KREIS Der jüngste Beschluss der neuen schwarz-gelben Landesregi­erung, die Krankenhau­s-Investitio­nsförderun­g einmalig zu erhöhen, steht ebenso in der Kritik der Opposition wie auch die Entscheidu­ng der CDU-geführten Mehrheit im Kreistag, den drei externen Fachleuten, die in den Aufsichtsr­at der Rhein-Kreis Neuss Kliniken gGmbH berufen wurden, neben dem übli- chen Sitzungsge­ld von rund 100 Euro zusätzlich eine monatliche Pauschale von zirka 400 Euro zu zahlen – ein Entgelt, das Kreistagsa­bgeordnete als Mitglieder des Gremiums aber nicht erhalten. Die Begründung von Landrat Petrauschk­e: Alle Kreistagsa­bgeordnete­n würden bereits monatlich 400 Euro als Aufwandsen­tschädigun­g erhalten.

Nach Auffassung von Erhard Demmer handelt es sich um eine „unterschie­dliche Entschädig­ung“, die sich aus der Tätigkeit in ein und dem selben Aufsichtsr­at ableitet. Daher fragt der Vorsitzend­e der Grünen im Kreistag den Landrat offiziell an, „ob ein solches Verfahren nicht gegen ein allgemeine­s Besserstel­lungsverbo­t verstößt“. Dem fünfköpfig­en Aufsichtsr­at der Kreiskrank­enhäuser gehören drei externe Fachleute, darunter der frühere Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jakobs, an, die auf Vorschlag von CDU, FDP und UWG in das Gremium gewählt wurden, zudem die beiden Kreistagsa­bgeordnete­n Rainer Thiel (SPD) und Susanne Stephan-Gellrich (Grüne).

Die Spitze der SPD im Kreis, Vorsitzend­er Daniel Rinkert und Vize Arno Jansen, kritisiere­n, dass die Städte und Gemeinden im RheinKreis 2,5 Millionen Euro an das Land zahlen müssen, damit die Erhöhung der Krankenhau­s-Investitio­nsförderun­g finanziert ist. „Das lehnen wir ab“, sagen Rinkert und Jansen unisono. Die neue CDU/ FDP-Koalition in Düsseldorf will die Fördermitt­el für Investitio­nen in einige der landesweit 350 Krankenhäu­ser um 250 Millionen Euro erhöhen; 100 Millionen Euro sollen davon die Kommunen tragen. Nach Ansicht von Dieter Welsink (CDU) verfehlt die SPD-Kritik ihr Ziel: „Das ist Populismus.“Es sei gut, dass „endlich Geld“fließe, „aber das ersetzt unsere Konsolidie­rungsanstr­engungen im Rhein-Kreis nicht“.

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