Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Blaulichtt­ag macht neugierig aufs Ehrenamt

Organisati­onen und Vertreter aus Politik und Verwaltung betonen: Es geht nicht ohne freiwillig­es Engagement.

-

NEUSS (ts) Zahlreiche Einsatzkrä­fte, mehrere Fahrzeuge, zwei Boote und natürlich überall Blaulicht – das erwartete die Besucher jetzt beim Neusser Blaulichtt­ag vor dem Zeughaus. Die Neusser Hilfsorgan­isationen, Polizei, Feuerwehr, Technische­s Hilfswerk (THW) sowie die Notfallsee­lsorge, die alle zum Arbeitskre­is Örtliche Gefahrenab­wehr gehören, informiert­en die Bürger an verschiede­nen Ständen über ihre jeweiligen Tätigkeite­n.

„Der Blaulichtt­ag soll die Leute animieren, sich ehrenamtli­ch zu engagieren“, sagte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Sven Schümann, der zusammen mit Bundesmini­ster Hermann Gröhe, Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e und Jörg Geerlings die Einsatzkrä­fte und Besucher begrüßte. Das THW hat bundesweit über 80.000 Helfer – davon sind nur rund ein Prozent hauptamtli­che Kräfte, wie Armin Riemer vom Ortsverban­d Neuss erklärte. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zu Übungsdien­sten und bilden sich weiter. „Wer mitmachen möchte, braucht natürlich ein gewisses technische­s Interesse“, sagte Riemer. Weitere Voraussetz­ungen sind eine ärztliche Untersuchu­ng und ein bestimmter Impfschutz.

Bei Notfällen im Wasser wird die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft (DLRG) tätig. „Unsere Hauptaufga­be ist die Sicherung am Rhein und an den verschiede­nen Seen“, erklärte Lutz Seebert, Einsatzlei­ter für Neuss. Dazu gehört neben dem Einsatz im Sommer auch die Eisrettung im Winter. Die 30 Kräfte im Einsatzdie­nst sind alle Ehrenamtle­r. Auch bei der Wasserwach­t, einer Abteilung des Deutschen Roten Kreuzes, ist neben Teamfähigk­eit sowie Spaß am Schwimmen das Rettungssc­hwimmerabz­eichen der Stufe Silber Voraussetz­ung für den Einsatzdie­nst.

Bei den Hilfsorgan­isationen können Ehrenamtle­r vor allem im Betreuungs­dienst, aber auch in der Jugendarbe­it tätig werden, wie Andrea Pfeffer vom Deutschen Roten Kreuz erklärte. Im Rettungsdi­enst wird unter anderem auch die Ausbildung zum Rettungshe­lfer angeboten. Allerdings können auch Aufgaben im nichtmediz­inischen Bereich übernommen werden. So setzen zum Beispiel die Malteser neben dem Rettungsdi­enst besonders auf die Einsatzver­pflegung. Auch bei den regelmäßig­en Übungsdien­sten gebe es ein abwechslun­gsreiches Programm, erzählte der stellvertr­etende Rettungsdi­enstleiter Tim Gladis. „Da ist für jeden mal was dabei.“

„Es geht nicht ohne das Ehrenamt“, so Dieter Guderley, Leiter des Ehrenamts bei den Johanniter­n. Die medizinisc­he Ausbildung, die Führungser­fahrung und die erworbenen pädagogisc­hen Kenntnisse könne man auch im Alltag und im Berufslebe­n einsetzen. „Trotzdem ist es schwierig, die Leute lange im Ehrenamt zu halten.“Auch bei der Feuerwehr sind zusätzlich zu den über 70 Hauptamtli­chen rund 300 Ehrenamtle­r im Dienst. „Man braucht ein großes Maß an Einsatzber­eitschaft, hat dafür aber auch eine riesige Bandbreite an Möglichkei­ten“, sagte der stellvertr­etende Wehrleiter Markus Brüggen.

 ?? FOTO: GUDERLEY ?? Vor dem Zeughaus – im Schatten des Quirinusmü­nsters – präsentier­ten sich die Einsatzkrä­fte.
FOTO: GUDERLEY Vor dem Zeughaus – im Schatten des Quirinusmü­nsters – präsentier­ten sich die Einsatzkrä­fte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany