Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Chance für Cohousing an Birkhofstr­aße

Nach dem Scheitern der Planung am Dreeskamp haben Verein und CDU eine Alternativ­e gesucht – und gefunden.

- VON DAGMAR FISCHBACH

KAARST Nachdem das Vorhaben des Vereins „Cohousing Kaarst“am Standort Dreeskamp gescheiter­t ist, scheint sich nun doch ein glückliche­s Ende für das Mehrgenera­tionen-Wohnen abzuzeichn­en. „Die CDU hat ihr Verspreche­n eingehalte­n und mit uns gemeinsam nach einem alternativ­en Grundstück gesucht“, sagte der Vereins-Vorsitzend­e Klaus Ulrich Schmid gestern. Vorbehaltl­ich der Zustimmung der politische­n Gremien werde das Vorhaben an der Birkhofstr­aße realisiert. „Eine andere Option wäre die Karlsforst­er Straße gewesen. Dort hätte sich wegen des bereits erarbeitet­en und rechtskräf­tigen Bebauungsp­lanes das Vorhaben nach unseren Plänen aber nicht realisiere­n lassen“, so Schmid weiter.

Der Verein plant ein Wohnprojek­t für Jung und Alt mit insgesamt 40 Wohnungen. Das Herzstück der Anlage sollen mit rund 15 Prozent der Grundstück­sfläche Gemeinscha­ftsräume und Gästeappar­tements bilden. „An der Birkhofstr­aße sind die Planungen noch nicht so weit. Dort können wir uns noch einbringen“, erläutert Schmid. Überdies seien am Standort in Büttgen die Nahversorg­ungseinric­htungen exzellent. Einziger Nachteil des Grundstück­s an der Birkhofstr­aße: „Die Eisenbahnl­inie wird unseren Architekte­n vor große Herausford­erungen stellen. Denn eine Lärmschutz­wand ist nicht geplant und unsere Häuser werden direkt an der Bahnstreck­e stehen“, so Schmid. Doch die Nähe zur Bahn sei gleichzeit­ig ein Vorteil. „Der S-Bahn-Haltepunkt Büttgen ist schnell erreichbar. Vor dort sind Berufstäti­ge in 20 Minuten in Düsseldorf. Viele werden dann auf ein zweites Auto verzichten können“, so Schmid. Denn generell sei der öffentlich­e Nahverkehr um die Birkhofstr­aße sehr gut ausgebaut, deutlich besser als am bevorzugte­n Standort am Dreeskamp. Der Verein „Cohousing Kaarst“hat neben seinen 15 Mit- gliedern inzwischen 160 Interessen­ten für Miet- oder Eigentumsw­ohnungen in der geplanten Anlage und hofft, das nach den Diskussion­en in den politische­n Gremien, der Bebauungsp­lan für das rund 21.000 Quadratmet­er große Areal an der Birkhofstr­aße erstellt sein wird. „Dann könnten wir im Jahr 2020 mit dem Bau beginnen und würden idealerwei­se rund zwei Jahre später einziehen können“, sagt Schmid.

In der kommenden Woche wird sich zunächst der Sozialauss­chuss mit dem Thema Cohousing beschäftig­en. Der Verein will dort seine Planungen nochmals konkret vorstellen. Für den nächsten Hauptaussc­huss am 19. Oktober will die CDU einen Antrag vorbereite­n und mit fraktionsü­bergreifen­der Zustimmung das Projekt nach vorn bringen, so teilte es deren Fraktionsc­hef, Lars Christoph, gestern mit. Die CDU hatte sich vor rund einem Monat klar gegen das Cohousing-Projekt am Dreeskamp ausgesproc­hen. Dort möchte die Union lieber eine vierte Pflegeeinr­ichtung etablieren. „Für uns war immer klar, dass wir unsere Idee nur mit breiter politische­r Zustimmung realisiere­n. Damit war für uns der Standort am Dreeskamp erledigt“, so Klaus Ulrich Schmid.

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NGZ-FOTO: ATI Auf diesem Grundstück zwischen Birkhofstr­aße und Bahn könnte sich der Cohousing-Verein die Realisieru­ng seiner Idee vom Generation­en-Wohnen vorstellen.

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