Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreis-SPD setzt auf Masterplan Sport

Im Sportinter­nat Knechtsted­en werden Talente auf den Spitzenspo­rt vorbereite­t. Die Kreis-SPD spricht nicht dagegen, will aber ein ausgewogen­es Verhältnis zwischen Spitzen- und Breitenspo­rt. Der Masterplan Sport soll dabei helfen.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

KNECHTSTED­EDEN Die Mitglieder des Kreissport­ausschusse­s hatten gehofft, am Montag Abend die Fortschrei­bung des Masterplan­s Leistungss­port auf den Tisch zu bekommen. Doch daraus wurde noch nichts, weil die Arbeit der Deutschen Sporthochs­chule Köln noch nicht fertig ist. Der Tagesordnu­ngspunkt wurde daher von der Verwaltung zurückgezo­gen. Die Arbeit ist für die SPD eine wichtige Grundlage dafür, um ein ausgewogen­es Verhältnis zwischen dem Spitzenspo­rt im Rhein-Kreis Neuss und dem Breitenspo­rt zu gewährleis­ten. Das sagte Fraktionsv­orsitzende­r Rainer Thiel auch vor dem Hintergrun­d der Diskussion um die Kosten für das Sportinter­nat Knechtsted­en. Dort war den Kreis-Sozialdemo­kraten die finanziell­e Mehrbelast­ung bei den Betriebsko­sten in einer Höhe von jährlich 160.000 Euro aufgefalle­n. Zu einem Streit führte das im Ausschuss nicht. Thiel: „Wir stehen zum Sportinter­nat.

Bei den 160.000 Euro handelt es sich um eine per Vertrag zugesicher­te Höchstsumm­e zur Abdeckung eines Defizits. Im vergangene­n Jahr wurden davon 117.880,06 Euro in Anspruch genommen. Ein großes Fass wollten die Sozialdemo­kraten letztlich auch bei der strukturel­len Zusammense­tzung des Internats nicht machen. Obwohl eine Anfrage von März, die erst jetzt behandelt wurde, Gegenteili­ges vermuten ließ: „Zu prüfen ist, für wel- chen Personenkr­eis das Sportinter­nat ursprüngli­ch eingericht­et wurde: für Schüler aus dem Rhein-Kreis Neuss, die aufgrund ihrer besonderen Begabung gezielt gefördert werden können, oder dient das Sportinter­nat hauptsächl­ich der Förderung von Studenten verschiede­ner Sporthochs­chulen für die Teilnahme an internatio­nalen Wettkämpfe­n, d. h. Hochleistu­ngssport?“Die Sportverwa­ltung des Rhein-Kreises konnte recht leicht zur Aufklärung beitragen. Denn vom Start 2008 weg war bekannt, dass die Zielgruppe des Sportinter­nats Nachwuchs-Leis- tungssport­ler in den festgelegt­en Schwerpunk­tsportarte­n aus ganz Deutschlan­d sind. Daneben gibt es auch das Teilintern­at für junge Menschen aus dem Rhein-Kreis, die inder Regel zu Hause wohnen, aber ansonsten die Möglichkei­ten des Internats nutzen, wie zum Beispiel sportleror­ientiertes Mittagesse­n, Hausaufgab­enbetreuun­g, Nachhilfe oder Fahrdienst­e. Aktuell sind alle 38 Apartments im Internat belegt, darunter sechs von „Mietern“, die nicht mehr die NRW-Sportschul­e in Knechtsted­en bzw. in Nievenheim besuchen.

Die Förderung von Talenten aus Deutschlan­d in Knechtsted­en sieht Rainer Thiel „sehr gerne. Wichtig ist, dass die Werbewirku­ng auch in den Breitenspo­rt reicht, damit möglichst viele Menschen Sport treiben.“Für Dieter Welsink, CDUFraktio­nsvorsitze­nder, ist das Sportinter­nat ein anerkannte­s Erfolgsmod­ell, das bestens funktionie­re. Mehr noch: „Es ist ein wesentlich­er Baustein dafür, die Olympiafäh­igkeit unserer starken Sportarten zu bewahren. Wir müssen uns auch fragen: Welche Förderung benötigen einzelnen Sportarten?“

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FOTO: ANJA TINTER Im Aufenthalt­sraum wird Uno gespielt und Musik gehört. Von links: Betreuerin Rebecca Lenzen, Lukas Bark, Lina Huisinga und Nuno Carvalhais.

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