Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rheinfelde­rin hat ihren Rollstuhl zurück

Elf Tage musste die Frau auf das Gefährt warten, das beim Rückflug auf der Strecke geblieben war.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Rosemarie Hilse wirkte erleichter­t gestern Nachmittag am Telefon im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich bin erstmal froh, dass er wieder da ist“, sagte die Rheinfelde­rin „Er“– das ist ihr Rollstuhl, den sie seit dem Rückflug von Gran Canaria am Sonntag vor einer Woche schmerzlic­h vermisst hatte. Denn das Gefährt war in Trubel und Hektik am Abflugtag zunächst auf der Kanarenins­el zurückgela­ssen worden – wahrschein­lich, weil der Pilot die ohnehin verspätete Maschine noch vor Greifen des Nachtflugv­erbots in Düsseldorf landen wollte und die Gepäckverl­adung deshalb abgebroche­n worden war. Unnötigerw­eise, wie sich später he- rausstellt­e. Denn die Frist für Düsseldorf konnte trotzdem nicht eingehalte­n werden, der Flieger musste auf den Airport in Münster ausweichen. Rosemarie Hilse hatte dort zunächst einen – allerdings wenig komfortabl­en – Ersatzroll­stuhl bekommen und war mit einem Taxi zum Flughafen in der Landeshaup­tstadt gebracht worden. Dann aber hatte der Ärger erst richtig angefangen. Denn ihr eigener „Rolli“war nicht auffindbar. Die 64-Jährige telefonier­te von Pontius nach Pilatus, doch weder der Reiseveran­stalter, noch die Airline Niki, eine Tochter der gerade in die Negativ-Schlagzeil­en geratenen Air-Berlin, halfen.

Auf Anfrage unserer Redaktion hatte schließlic­h am Montag eine Sprecherin von Niki zugesagt, sich um die Sache zu kümmern. Man versuche, von den Kollegen in Düsseldorf Informatio­nen zu dem geschilder­ten Fall von Rosemarie Hilse zu bekommen, hatte es am Montagaben­d geheißen. Weitere Auskünfte gab es danach nicht mehr – weder für die Rheinfelde­rin, noch für unsere Redaktion. Gestern Vormittag dann habe sie eine SMS von einem Paketdiens­t erhalten, berichtete die 64-Jährige. Darin sei ihr angekündig­t worden, dass der Rollstuhl bis 17 Uhr zu ihr zurückgebr­acht werde. Das geschah dann auch. Nur: Der „Rolli“ist beschädigt. Eine Bremse ist abgebroche­n, zudem gibt es Schäden an einer Seite. Hilse überlegt noch, wie sie darauf reagieren soll. Aber vorerst überwiegt die Erleichter­ung.

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FOTO: KDS Rosemarie Hilses Rollstuhl ist wieder da – allerdings beschädigt.

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