Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verwaltungsspitze in Rommerskirchen ist neu strukturiert
Wirtschaftsförderung und Planung sind nun Chefsache, statt bei den Dezernenten Gasten und Schneider angesiedelt.
ROMMERSKIRCHEN Im Rommerskirchener Rathaus wurde ein Wechsel in der Zuordnung und Verwaltungsstruktur vollzogen, so dass die für die Zukunft der Gemeinde besonders entscheidenden Bereiche Wirtschaftsförderung sowie „Planung, Gemeindeentwicklung und Mobilität“nun direkt dem Bürgermeister unterstellt sind und von Bele Hoppe beziehungsweise Carsten Friedrich geleitet werden. „Die Fachbereiche habe ich zur Chefsache erklärt“, er- läutert Martin Mertens, dass seit April nun alle zentralen Querschnittsämter in seinem Dezernat zusammenlaufen und ihm direkt unterstehen. Dazu gehören auch die beiden bereits bestehenden Stabsstellen Inklusion, geleitet von Maria Theresia Kamp, und Rechtsamt, geleitet von Gregor Küpper. Das ist auch ein Zeichen für den absehbaren Generationswechsel in der Dezernentenriege. „Wir bieten auch jungen Mitarbeitern Perspektiven und trauen ihnen Leitungsfunktionen zu“, so Mertens.
Zwei Dezernenten mussten Bereiche abgeben: Elmar Gasten, der auch Pressesprecher ist, verlor die Wirtschaftsförderung, bleibt aber Dezernent des wichtigen Bereichs „Kinder, Jugend, Familie und Bildung“sowie für Kultur, wozu auch Denkmalpflege und Ehrenamt gehören. Hans-Josef Schneider musste den Planungsbereich aufgeben, ist aber weiter Dezernent für Tiefbau – mit Straßenverkehr, Grünflächen, Sport, Friedhofswesen, Entwässerung und Abfall – und Hochbau. Die beiden anderen Dezernen- ten – Hermann Schnitzler als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, und Kämmerer Bernd Sauer – behalten ihre Aufgabenbereiche.
Auch wenn die Änderung in die Organisationsverfügungsgewalt des Bürgermeisters fällt – und daher auch der Gemeinderat ihr nicht zustimmen musste –, geschah der Zuständigkeitswechsel in Absprache mit den Beteiligten, wie Bürgermeister Mertens betont: „Selbstverständlich gab es im Vorfeld Gespräche, auch der Personalrat hat der neuen Struktur zugestimmt.“Be- reits im Mai verabschiedete sich der bisherige Wirtschaftsdezernent bei einem Treffen aus der Reihe der Wirtschaftsförderer. „Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, erklärte Gasten (61) gestern auf Anfrage: „Ich war gern Wirtschaftsförderer, bin aber nicht mehr der Jüngste, und Bele Hoppe ist als bewusst junge Kraft eingestellt worden, um mich zu beerben.“Die gute Zusammenarbeit betonten beide. Hoppe (27) ist weiterhin froh, „mit dem tollen Kollegen Gasten zu arbeiten“. Gasten erklärte: „Mein Bestreben war es, sie gut einzuarbeiten, was gut geklappt hat.“Auch Mertens verweist auf gelebte Praxis: „Sehr oft war Bele Hoppe bereits mit mir bei den Unternehmergesprächen und Wirtschafts-Aktionen unterwegs.“Für Hoppe ist die Leitung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung „natürlich eine tolle Chance, etwas zu bewegen, und mehr Verantwortung“, wie sie sagt. Nun muss sie nicht mehr dem Wirtschaftsdezernenten berichten, sondern kann eigenverantwortlich und direkt handeln.