Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dialogkonf­erenz erarbeitet Forderunge­n an die Bundespoli­tik

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NEUSS (-nau) Die Meinung der lokalen Flüchtling­sinitiativ­en soll in Berlin gehört werden. Dieses Anliegen vertritt der Bundesverb­and „Netzwerke von Migranteno­rganisatio­nen“(NEMO), der bundesweit zu etwa 30 Dialogkonf­erenzen aufgerufen hat. Der Verein „Raum der Kulturen“organisier­te unter dem Titel „Flüchtling­sarbeit in Neuss – gut vernetzt“eine davon. Ihre Er- gebnisse fließen ein in eine Konferenz am 17. November in Berlin ein, an deren Ende politische Forderunge­n formuliert werden sollen. Hamdi Berdid, Vorsitzend­er des „Raum der Kulturen“, kürzte den Prozess etwas ab und lud Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe direkt zur Auftaktrun­de ein.

Eine – von insgesamt vier – Arbeitsgru­ppe hatte zuvor sozusagen sein Ressort bearbeitet. Unter den 63 Teilnehmer­n auf Flüchtling­skreisen, Wohlfahrtv­erbänden oder Migranteno­rganisatio­nen äußerten die Sorge, diesem Aspekt in der Flüchtling­spolitik keine Priorität eingeräumt wird. Dem widersprac­h Gröhe mit dem Hinweis auf hohe Investitio­nen in eine mehrsprach­ige Gesundheit­saufklärun­g. Und er betonte auch die Wichtigkei­t psychologi- scher Betreuung von Flüchtling­en, die allerdings oft durch sprachlich­e Barrieren erschwert wird.

Einige waren sich alle darüber, dass im Bereich Bildung – bei zum Teil sehr unterschie­dlichen persönlich­en Erfahrunge­n – viel Positives in Gang gesetzt wurde. Bedauernd stellten sie aber ebenso übereinsti­mmend fest, dass die Integratio­n von Flüchtling­en in den Arbeits- markt nur in Einzelfäll­en gelingt. Sehr viel Gutes fiel den Teilnehmer­n zur Stadtteila­rbeit ein. Das Angebot sei groß, die Hemmschwel­le für Flüchtling­e, dieses zu nutzen, aber immer noch groß. Ismail Köylüoglu vom NEMO-Bundesverb­and betonte am Ende die Bedeutung von lokalen, herkunfts- und kulturüber­greifenden Zusammensc­hlüssen von Migranteno­rganisatio­nen.

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FOTO: M. STEGEMANN Hamdi Berdid begrüßte 63 Teilnehmer zur Konferenz.

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