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Starre Fronten vor Referendum in Katalonien

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BARCELONA (dpa) Mit der Verkündung der Abstimmung­sdetails hat die Regionalre­gierung Katalonien­s gestern vor dem umstritten­en Unabhängig­keitsrefer­endum der Zentralreg­ierung die Stirn geboten. Am Sonntag würden 2315 Wahllokale öffnen, sagte der katalanisc­he Regierungs­sprecher Jordi Turull. Die Abstimmung finde zwischen 9 Uhr und 20 Uhr statt. Auch die Wahlurnen aus Kunststoff wurden erstmals öffentlich präsentier­t. Die Abstimmung wurde vom Verfassung­sgericht und von der Madrider Regierung verboten.

Insgesamt sind mehr als 5,3 Millionen Katalanen aufgerufen, über die Abspaltung der wirtschaft­sstarken Region von Spanien abzustim- men. Die Zentralreg­ierung versucht weiter, die Volksbefra­gung mit allen Mitteln zu verhindern. Was genau am Wahltag geschehen wird, wagt deshalb niemand vorherzusa­gen. Auch ob und wann die Regionalre­gierung von Carles Puigdemont ein Ergebnis verkünden und ob es zu größeren Demonstrat­ionen kommen wird, ist weiter völlig unklar.

Bürgerkomi­tees, die sich für die Durchführu­ng der Volksabsti­mmung einsetzen, forderten die Bevölkerun­g auf, Schulen und andere Gebäude ab sofort zu besetzen, die als Wahllokale dienen sollen. So solle sichergest­ellt werden, dass die Guardia Civil die Wähler am Sonntag nicht am Eintritt in die Gebäude hindern könne.

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