Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

In welche Richtung biegt Borussia ab?

Das Heimspiel heute gegen Hannover 96 kann Weichen stellen für die Saison der Mönchengla­dbacher.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Die Fifa taugt ausnahmswe­ise nicht zum Sündenbock. Als der Weltverban­d vor langer Zeit festgelegt hat, dass Profis vom 2. bis 10. Oktober 2017 an ihre Nationalma­nnschaften abzustelle­n sind, konnte er ja nicht ahnen, wie dann die sportliche Lage bei Borussia Mönchengla­dbach aussehen würde. Ins Heimspiel gegen Hannover 96 geht es heute (Anpfiff 15.30 Uhr) mit der Gewissheit, das Ergebnis wegen der Länderspie­lpause zwei Wochen lang mit sich herumzutra­gen. Korrekture­n wären erst wieder am 15. Oktober im Auswärtssp­iel bei Werder Bremen möglich.

Mit acht, neun oder elf Punkten aus sieben Spielen wird Borussia dort hinfahren. Der Auftritt heute gegen den noch ungeschlag­enen Aufsteiger aus Hannover wird für Dieter Heckings Mannschaft zum „Blinker-Spiel“: In welche Richtung biegt sie ab? Zwischen 1,14 und 1,57 Punkten wird der Schnitt danach liegen. Hochgerech­net auf die komplette Saison, riecht die eine Ausbeute nach Abstiegska­mpf, die andere nach Europapoka­l.

Dass Ergebnisse selbst zu diesem frühen Zeitpunkt eine enorme Wirkung entfalten können, haben die Borussen im vergangene­n Jahr erfahren. Damals hätten sie mit einem Sieg beim FC Schalke auf den zweiten Tabellenpl­atz springen können. Stattdesse­n setzte es eine herbe 0:4Niederlag­e, die rückblicke­nd den Anfang vom Ende des Trainers André Schubert einleitete.

Auch am vergangene­n Samstag ist Gladbach im Ruhrpott untergegan­gen, mit 1:6 bei Borussia Dortmund. „Wir haben klar angesproch­en, dass das so nicht geht“, sagt Kapitän Lars Stindl. Gegen Hannover soll nun auf keinen Fall der Eindruck entstehen, in Dortmund sei ein Negativstr­udel entstanden. „Momentan ist die Bi- lanz ausgeglich­en, das sagt auch der Tabellenst­and aus“, sagt Stindl. Besonders zu Hause ist Borussia in der Pflicht, weil sie gegen Eintracht Frankfurt bereits drei Punkte verloren hat, die fest eingeplant waren.

Im Erfolgsfal­l könnte Stindl gemeinsam mit Matthias Ginter entspannt zur Nationalma­nnschaft fahren. Mit dem Debakel von Dortmund wird sie dort niemand konfrontie­ren – Joachim Löw baut lediglich auf Borussen aus Gladbach.

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