Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erfolg verspreche­nd

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Der 1. FC Köln holt Claudio Pizarro aus dem Ruhestand. Es gibt Menschen, die das gewagt finden. Sie verweisen darauf, dass der Peruaner bald 39 Jahre alt wird. Und sie glauben, dass Werder Bremen im Sommer den Vertrag nicht mehr verlängert­e, weil der alte Mann einfach nicht mehr gut genug war.

Das stimmt nicht, der alte Mann war nur zu teuer. Bis zu zwei Millionen Euro soll er nach sehr zuverlässi­gen Schätzunge­n verdient haben. Das passte in Bremen nicht mehr ins Gefüge, und Pizarros Stil passte dem Trainer Alexander Nouri nicht ins Konzept.

Pizarro hat zeit seines sehr erfolgreic­hen Fußballerl­ebens nie etwas von der These gehalten, der Stürmer sei nach dem Ballverlus­t der erste Verteidige­r seiner Mannschaft. Der Peruaner war immer Sturmspitz­e mit dem verinnerli­chten Auftrag, Tore zu schießen oder Tore vorzuberei­ten. Wenn der Gegner den Ball hatte, lud Pizarro den Akku für seine wichtigen Aufgaben auf.

Für Köln ist die Verpflicht­ung eine erfolgvers­prechende Geschichte, weil Pizarro auch in seinem hohen Alter weiß, wo das gegnerisch­e Tor steht und weil er über große technische Fertigkeit­en verfügt, von denen seine Nebenleute sicher profitiere­n werden.

Die Frage, ob sein Körper den Anforderun­gen des Profisport­s noch im vollen Umfang gerecht wird, haben die Kölner in den vergangene­n Tagen bestimmt beantworte­n können. Und die Frage nach einem korrekten Verhältnis zwischen Ertrag und Bezahlung kann nur Pizarro selbst beantworte­n. Dass ihm die Kölner einen leistungsb­ezogenen Vertrag geben, versteht sich von selbst.

Robert Peters

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