Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Beschlossen: Cohousing zieht an die Birkhofstraße
Mit dem Bau kann frühestens 2020 begonnen werden.
KAARST Lange war über die Realisierung des Cohousing-Projekts im Baugebiet „Am Dreeskamp“diskutiert worden. Nun gibt es eine Entscheidung: Nicht im Kaarster Westen, sondern an der Birkhofstraße in Büttgen, soll das Mehrgenerationen-Wohnen entstehen. Dieser Beschluss wurde jetzt einstimmig im Planungs- und Verkehrsausschuss gefasst.
Klaus Schmid, der Vorsitzende des Cohousing-Vereins, bedankte sich für die Entscheidung. Wenige Minuten zuvor hatte er noch zu verstehen gegeben, dass der „Dreeskamp“zwar der eigentliche WunschStandort des Vereins sei, er aber auf einen einvernehmlichen Beschluss großen Wert lege – und auf eine möglichst schnelle Umsetzung.
Das hat es auch noch nicht gegeben: Die Fraktionen CDU und Piraten/Die Linke hatten einen gemeinsamen Antrag vorgelegt, in dem es ausschließlich um den Standort „Birkhofstraße“geht. Anja Weingran (SPD) erklärte aber: „Wir werden den Dreeskamp weiter favorisieren.“Lars Christoph (CDU) gab zu verstehen, dass er diese Fläche für eine mögliche zusätzliche Pflegeeinrichtung frei halten möchte. Günter Kopp (FDP) fragte, ob nicht beides ginge – eine Senioreneinrichtung und Cohousing. „Ich glaube, dass die Fläche für beide Nutzungen nicht groß genug wäre“, erklärte die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart. Dann durfte sich Klaus Schmid äußern. „Ich habe das Gefühl, zum Spielball geworden zu sein. Mir kommt es darauf an, dass es eine breite Mehrheit gibt für das Projekt – das ist mir wichtiger als die Umsetzung an unserem favorisierten Standort.“Die Technische Beigeordnete schätzt, dass der Satzungsbeschluss für das Baugebiet „Birkhofstraße“in zwei Jahren gefasst werden kann, im Jahr 2020 könnte dann frühestens gebaut werden. Schmid musste einräumen, dass viele der mehr als 100 Interessenten abspringen könnten, wenn der „Dreeskamp“als Standort ausscheidet. Gleichwohl sei das Projekt auch am Alternativstandort interessant. Anja Rüdiger ( UWG) beklagte, die CDU habe auf Cohousing Druck ausgeübt. Schmid, der immer darauf hingewiesen hatte, dass ihm Streit keinen Spaß mache, bedankte sich für das eindeutige Votum: Bei 16 JaStimmen, einer Enthaltung und keiner einzigen Gegenstimme wurde beschlossen, Planrecht zu schaffen für das Cohousing im nördlichen Bereich des Baugebiets „Birkhofstraße“.
„Ich habe das Gefühl, zum Spielball geworden zu sein“
Klaus Schmid
Cohousing-Verein