Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ikea erwartet 10.000 Besucher pro Tag

Zwei Wochen vor Eröffnung des neuen Hauses sprach der Kaarster Ikea-Chef Stephan Laufenberg auf dem blauen NGZ-Sofa mit Redaktions­leiter Ludger Baten über Ökologie und Ökonomie, Nervosität und blau-gelbe Kleidung.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Es ging auch um Sofas auf dem blauen NGZ-Sofa, das am Donnerstag­abend im Autohaus Moll an der Königsberg­er Straße aufgestell­t worden war: NGZ-Chefredakt­eur Ludger Baten interviewt­e Stephan Laufenberg, den Store-Manager des Kaarster Ikea-Hauses. Die Zuhörer erfuhren viel über die Philosophi­e des schwedisch­en Möbel-Riesen und natürlich auch über den neuen Markt, der am 12. Oktober eröffnet wird. Ob er denn aufgeregt sei so kurz vor der Eröffnung, wollte Baten wissen. „Ich würde lügen, wenn ich ,Nein’ sagen würde“, gestand der aus Bonn stammende 45-Jährige, der im Sommer letzten Jahres Detlef Boje als Store-Manager abgelöst hatte. Und er erklärte, wie es zu dem Namen Ikea gekommen war: „Er setzt sich zusammen aus den Anfangsbuc­hstaben des Firmengrün­ders Ingvar Kamprad, das „E“steht für dessen elterliche­n Bauernhof Elmtaryd und das „A“für das Dorf Agunnaryd.“

„Müssen Sie das immer tragen?“, fragte Ludger Baten und fügte schnell hinzu: „Nicht dass Ihnen das nicht steht.“Die blau-gelbe Kleidung solle ein Wir-Gefühl erzeugen: „In Schweden gibt es keine Unterschei­dung zwischen „Sie“und „du“, außerdem sind die Hierachien dort flacher.“Auf eine Frage antwortete Laufenberg eher ausweichen­d, nämlich auf die, ob sich auch der Stadtkämme­rer über das neue Ikea freuen könne. „Wir zahlen die Steuern, die wir hier vor Ort zahlen müssen“, lautete die Antwort. Stephan Laufenberg nannte aber jede Menge andere Zahlen: „Wir rechnen mit 10.000 Besuchern täglich, an den Wochenende dürften es noch mehr werden.“Am alten Standort seien es an Samstagen auch schon bis zu 12.000 gewesen. Die Verkaufsfl­äche wird von 9.000 Quadratmet­ern auf 25.000 Quadratmet­er steigen – damit ist der Neubau aber nur ein mittelgroß­es Ikea-Haus. Es ist allerdings das nachhaltig­ste: „Wir haben hier Ökologie und Ökonomie in Einklang gebracht.“

Während am Altstandor­t 270 Menschen auf der Gehaltslis­te standen, werden es jetzt mehr als 370 – und ein paar Stellen seien noch nicht besetzt. Laufenberg verriet, dass Ikea im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d 235 Millionen Euro über das Internet umgesetzt habe – trotzdem lohne die Investitio­n von rund 100 Millionen Euro am neuen Standort: „Man kann leicht fünf Pullover im Netz bestellen und wieder zurückschi­cken – mit Sofas würde das schon schwierige­r.“Der Einzelhand­el hat ungünstige Arbeitszei­ten – was macht es denn attraktiv, bei Ikea zu arbeiten? „Wir zahlen in vielen Bereichen übertarifl­ich, gewähren Urlaubsgel­d und ein 13. Monatsgeha­lt, was im Einzelhand­el nicht unbedingt normal ist und subvention­ieren das Mitarbeite­rrestauran­t, so dass dort für 1,80 bis zwei Euro gegessen werden kann“, erklärte Laufenberg, der bereits ab 2002 für anderthalb Jahre im Kaarster Ikea-Haus gearbeitet hatte. Der Store-Manager, der in Düsseldorf wohnt, beantworte­te die Frage von Ludger Baten, ob er denn in 13 Jahren, wenn Ikea 50 Jahre in Kaarst ist, auch noch dort sei, so: „Ich gehe davon aus, dass ich noch drei bis fünf Jahre in Kaarst bleibe.“

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FOTOS: BATEN (1), BERNS (3) Der Kaarster Ikea-Chef Stephan Laufenberg (links) stellte sich auf dem blauen NGZ-Sofa den Fragen von Ludger Baten und verreit, dass er spätestens in fünf Jahren Kaarst wieder verlassen werde.
 ??  ?? Laufenberg mit dem Verkaufsle­iter des Autohauses Moll, Dirk Scholz (r.).
Laufenberg mit dem Verkaufsle­iter des Autohauses Moll, Dirk Scholz (r.).
 ??  ?? Der NGZ-Talk im Autohaus Moll war gut besucht.
Der NGZ-Talk im Autohaus Moll war gut besucht.
 ??  ?? Unter den Zuhörern: Luis Schmovsky und Beate Schaal.
Unter den Zuhörern: Luis Schmovsky und Beate Schaal.

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