Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Musik durchflute­t Häuser und Straßen

Vom 7. bis zum 12. November gibt es in Köln und Bonn eine neue Auflage des Festivals „Musik in den Häusern der Stadt“. Allein in Köln finden 38 Konzerte mit 122 Künstlern statt. Die 37 Spielorte bieten zwischen 15 und 260 Besuchern Platz.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN „Es ist toll, die Musik in den Alltag der Menschen zu bringen und mit ihnen einen Abend lang die Bühnendist­anz zu überwinden, um ihnen ganz nahe zu sein. Ich bin sehr gespannt auf die Atmosphäre an diesem Abend. Wohnzimmer­musik kenne ich sehr gut, bei uns zu Hause wurde regelmäßig musiziert“, sagt Pia Ovanda vom Duett Madsiusova­nda, das in seiner Musik Soul und Experiment­al-Pop miteinande­r vereint. Live zu hören gibt es die beiden Musikerinn­en beim Festival „Musik in den Häusern der Stadt“, bei dem vom 7. bis zum 12. November Konzerte an ungewöhnli­chen öffentlich­en und privaten Orten stattfinde­n. Pia Ovanda wird mit ihrer musikalisc­hen Partnerin am 10. November um 20 Uhr bei Bruchhaus Optik & Akustik in Sülz auftreten. „Da unser Gastgeber sehr gerne Soul mag, haben wir unser Programm entspreche­nd arrangiert.“

Zu den erfahrenen Gastgebern zählt Bernhard Kuhne, der mit seiner Frau Christine in sein Privathaus in Sürth einlädt. Dort werden am 12. November Ducktapeti­cket ab 18 Uhr zu hören und zu erleben sein. „Das war ursprüngli­ch ein Jazz-Trio mit einer sehr ungewöhnli­chen Instrument­ierung. Inzwischen ist daraus ein Sextett geworden. Das könnte bei uns etwas eng werden.“

50 Plätze hält Kuhne bereit und investiert viel Engagement in den Konzertabe­nd im Wohnzimmer. „Das macht zwar Arbeit, ist aber auch sehr schön. Wir haben bislang zweimal am Literatur- und dreimal am Musikfesti­val teilgenomm­en. Die Atmosphäre ist schön und Musik in den eigenen Räumen zu ha- ben, ist etwas Besonderes“, sagt der Jazzliebha­ber. Gerne mag er auch die Gespräche in der Pause und nach dem Ende des Konzerts. „Das kann auch schon mal bis 1.30 Uhr morgens gehen.“

Insgesamt gibt es beim diesjährig­en Festival in Köln, Bonn und Hamburg 82 Konzerte mit 211 Künstlern. In Köln sind es in diesem Jahr 38 Konzerte mit insgesamt 122 Künstlern. In Bonn gibt es elf Konzerte. Die musikalisc­hen Genres reichen von Klassik und Jazz über Pop und Folk bis zu Klezmer, Salsa und Flamenco. Zu den Orten mit 15 bis 260 Plätzen gehören erstmals die Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in der Südstadt und das Winterquar­tier des Circus Roncalli in Mülheim. Dazu kommen Fabrikhall­en und Wohnzimmer genauso wie eine Müllverbre­nnungsanla­ge und eines der Kranhäuser im Rheinauhaf­en.

Musikalisc­he Höhepunkte sind in diesem Jahr unter anderem die Jazzmusike­rin Fay Claassen (7. November, 19.30 Uhr, Kunstsalon in Raderberg), das Marcel Wasserfuhr Quartett (12. November, 14 Uhr, Autohaus Rudolf Geberzahn in Rath), Alexander Paeffgen und Firas Hassan (10. November, 20 Uhr, Privathaus in der Neustadt-Nord), das Tonali Streich Trio (10. November, 19.30 Uhr, Arbeitgebe­rverband des Metall- und Elektroind­ustrie in der Neustadt-Nord), Pimpy Panda (12. November, 16.30 Uhr, Drösser-Stahlhande­l in Mülheim), Olga Scheps (10. November, 20 Uhr, Museum für Ostasiatis­che Kunst), Rachel Schiff (8. November, 19.30 Uhr, Inscape in der Innenstadt) und die Salsa-Stars von Seis del Son direkt aus Kuba (10. November, 20 Uhr, Harbour-Club in Deutz).

„Musik in den eigenen Räumen zu haben ist etwas Besonderes“

Bernhard Kuhne

Gastgeber

„Wir haben bei der Auswahl Wert darauf gelegt, dass möglichst viele Künstler aus Köln und der Region kommen. Aktuell sind dies 48. Wichtig war uns zudem, jungen Künstlern, die teils noch studieren, eine Chance zu geben. Hier haben wir zwölf Nachwuchsb­ands am Start“, sagt Festivalle­iterin MarieKatri­n Schnermann.

Das Musikfesti­val des Kölner Kunstsalon­s gibt es inzwischen seit fast 20 Jahren. Seit 2014 sind Köln, Bonn und Hamburg ständige Festi- valstädte. Eintrittsk­arten für alle Veranstalt­ungen sind unter Telefon 0221/93679705 erhältlich. Weitere Infos und das Programmhe­ft gibt es im Internet. www.kunstsalon.de/festivals/musik-in-den-haeusern-der-stadt

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FOTO: EPPINGER Gastgeber Bernhard Kuhne, Festivalle­iterin Marie-Katrin Schnermann und Musikerin Pia Ovanda (v.l.)

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