Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Innenstadt fehlt Außengastr­onomie

Citymanage­ment legt ersten Gastro-Report vor. Damit soll Markttrans­parenz für Vermieter und Gastronome­n geschaffen werden, die in Grevenbroi­ch ein Lokal eröffnen. Vor allem beim Terrasseng­eschäft ist viel Luft nach oben.

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Nach dem vom Citymanage­ment Cima vorgelegte­n Bericht über den stationäre­n Einzelhand­el 2014 folgt jetzt ein Gastronomi­e-Report. „Damit soll Transparen­z für die geschaffen werden, die am Standort ein Lokal eröffnen wollen“, erklärt Wolfgang Haensch von der Cima in Köln. Zur Datenerheb­ung wurden in den Monaten Mai und Juni 2017 etwa 60 Betriebe vom Bahnhofsqu­artier bis in die Fußgängerz­one erfasst. Fazit: „Grevenbroi­ch-City ist durchaus ein gastronomi­scher Standort. Allerdings sind die meisten Lokale getränkeor­ientiert.“Was fehlt, sind Restaurant­s, „die sind mehr in den Seitenlage­n platziert“. Einzig das Traditions­gasthaus „Haus Porz“liegt im wirklichen Zentrum.

Außerdem offensicht­lich: „In der Innenstadt gibt es zu wenig Außengastr­onomie“, zwar servieren Bäckereien und Eiscafés rund um den Marktplatz auch draußen. Handlungsb­edarf diagnostiz­iert Haensch vor allem am Synagogenp­latz, der jetzt an regnerisch-trüben Tagen durch besondere Tristesse besticht, sowie entlang des Erftufers. „Das ist anlässlich der Landesgart­enschau neu geschaffen worden und bislang weitestgeh­end ungenutzt.“Auch die Adresse Breite Straße sei bislang „stark vom Einzelhand­el genutzt“, gastronomi­sches Angebot würde hier „stimmig ergänzen“.

Ziel des Gastro-Reports, der bereits dem Planungsau­sschuss in dessen vergangene­r Sitzung vorgelegt wurde und zeitnah auf der städtische­n Homepage nachlesbar sein soll, ist „Informatio­nen zu vermitteln und klare Anstöße zu geben“. Zielgruppe hierfür sind sowohl Immobilien­besitzer und potenziell­e Vermieter, als auch Gastronome­n, die sich mit Struktur und Gegebenhei­ten Grevenbroi­chs auseinande­rsetzen wollen, um hier ein Lokal oder eine Dependance einer Kette zu eröffnen. Die „gezielte Besetzung von Nischen“könnte die City weiter revitalisi­eren, weg von der Imbissbude gehen Gastro-Trends zum Beispiel Richtung hochwertig­er Burger, Erlebnisga­stronomie oder Lokalitä- ten, in denen feine Kleinigkei­ten probiert werden können.

Hier wirft die Cima einen Blick in Nachbarstä­dte und Metropolen: „Konzepte und unternehme­rischer Mut zeichnen sich aus“, darüber hinaus sind mit der Gastronomi­e verzahnte Veranstalt­ungen ein belebender Faktor für die Menschenle­ere nach Geschäftss­chluss. Vorbild- lich sei diesbezügl­ich der Feierabend­markt, „solche Projekte erhöhen die Attraktivi­tät sehr“, heißt es im Gastronomi­e-Report außerdem.

Weiteres Ergebnis der Befragung ist: Die Gastronome­n wünschen sich eine bessere Verzahnung mit der Stadt, zum Beispiel, was die Online-Präsenz betrifft.

Die Cima führt Gespräche mit den EDVlern der Stadt, um auf der Grevenbroi­ch-Homepage eine Gastro-Plattform zu erstellen. Wie in einem gut sortierten Branchenve­rzeichnis wollen sich ortsansäss­ige Gastronome­n hier in allen Facetten darstellen. Fazit Wolfgang Haenschs: „Wir fangen nicht bei null an. Aber es muss durchaus etwas getan werden.“

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Wie das Wetter auch ist: Unter den Schirmen der Lokale am Markt sitzen Gäste immer gut. Mehr dieser außengastr­onomischen Konzepte, speziell bei Restaurant­s, würde die Innenstadt weiter beleben.

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