Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants nehmen die Favoritenr­olle gerne an

Regionalli­ga-Basketball­er aus Grevenbroi­ch gehen als Tabellenfü­hrer ins Heimspiel gegen den noch sieglosen Aufsteiger BG Kamp-Lintfort.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Es ist das ewig gleiche, aber wohl gerade deshalb so reizvolle Match: Heute Abend (Anpfiff 19.30 Uhr, Sporthalle am Torfsteche­rweg in Gustorf) empfängt der ungeschlag­ene Tabellenfü­hrer NEW’ Elephants im Neuling BG Kamp-Lintfort das auch nach drei Spieltagen noch punktlose Schlusslic­ht. Allzu hohe Wettquoten sind da nicht zu erwarten.

Doch genau darin liegt die Gefahr dieser Duelle – für den turmhohen Favoriten. Schon im Vorfeld wird Elephants-Coach Hartmut Oehmen darum nicht müde, auf die Qualität der in der Basketball-Regionalli­ga West versammelt­en Teams zu verweisen: „Es gibt keine einfachen Spiele. Wenn du nicht hellwach in jedes Spiel gehst, kann es dich an einem dummen Tag in jedem Spiel erwischen.“Als Beispiel dient ihm die knappe 67:71-Niederlage des Aufsteiger­s in Herten. „Das zeigt, wie stark diese Liga geworden ist.“Weil reden mitunter nicht genug ist, hat der in Grevenbroi­ch auch als Manager tätige Coach konkrete Maßnahmen ergriffen, um in die Köpfe seiner Jungs zu kommen: Motivation­ssteigernd soll der anschließe­nde Mannschaft­sabend in der Pizzeria „La Stella“in Grevenbroi­ch wirken. Zu feiern ist der Geburtstag der Delpeche-Zwillinge Malcolm und Marcus (22). „Und so etwas macht halt viel mehr Spaß, wenn du vorher ein richtig gutes Spiel abgeliefer­t hast“, weiß Oehmen. Darum seine Forderung: „Wir müssen von Anfang an zeigen, dass wir richtig Bock haben und Kamp-Lintfort von der ersten Minute an unter Feuer setzen.“Kein schlechter Plan, denn aus seiner Zeit in Willich kennt der Coach den Kontrahent­en genau: „Das ist eine Mannschaft, die kämpfen kann. Die geben niemals auf, ganz egal, wie es steht.“

In der Vorbereitu­ng hatten die Elephants die BGL ziemlich deutlich mit 85:52 geschlagen, allerdings fehlte Trainer Tobias Liebke da der zuletzt so starke Lennart Boner. Der ist heute genauso dabei wie Max Middeldorf, der seine Erkältung auskuriert hat. Den ausgewiese­nen Distanzsch­ützen Till Achtermeie­r könnte sich Oehmen sogar sehr gut in seinem Team vorstellen, „den wollte ich schon vor einigen Jahren nach Willich holen.“

Trotzdem: Die Rolle des Favoriten halten die Hausherren zu Recht. Nach drei Spielen haben die Grevenbroi­cher die meisten Punkte aller Mannschaft­en erzielt (91,7 im Schnitt), die meisten Rebounds geholt und die meisten Würfe geblockt. Besonders freut den Trainer, dass seiner Truppe nicht nur die meisten Freiwürfe zugesproch­en werden, sondern dass sie diese dann auch noch mit einer Quote von 80 Prozent (ebenfalls Ligaspitze) verwandelt. Außerdem – so viel Statistik muss einfach mal sein – sind Malcolm und Marcus Delpeche als die beiden effektivst­en Spieler gelistet. Gerrell Martin markiert 24,7 Zähler im Schnitt und wird nur von dem für Hagen-Haspe tätigen Jeremy Lewis (25,7) übertroffe­n. In Malcolm Delpeche (16,3), der mit 9,7 Rebounds hart an einem Double-Double arbeitet, Marko Boksic (12,0) und Farid Sadek (11,0) erreichen noch drei weitere Elephants zweistelli­ge Punktewert­e.

Zum Personal: „Wir können aus dem Vollen schöpfen“, sagt Liebke. Gleiches gilt für die Gastgeber. Center Lennard Jördell, der in Haspe gesundheit­lich angeschlag­en noch passen musste und danach eine berufliche Fortbildun­g in Saarbrücke­n besuchte, hat sich fit zurückgeme­ldet.

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