Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Korschenbr­oich plant für „Glehner Heide II“

Der zweite Teil der „Heide“könnte bis zu 14 Hektar groß sein. Auf dieser Fläche wären geschätzt bis zu 60 neue Ansiedlung­en möglich.

- VON DANIEL BOSS

KORSCHENBR­OICH Arabisch oder römisch? Das ist in der Korschenbr­oicher Wirtschaft­sförderung noch nicht entschiede­n. Gemeint ist die Zahl hinter dem Namen des künftigen Gewerbegeb­iets: Soll es Glehner Heide 2 oder II heißen? Aber das ist derzeit zweitrangi­g. Hauptsache, man kann auf der kommenden Expo Real überhaupt mit einer Neuigkeit aufwarten. Hatte es doch eine ganze Weile so ausgesehen, dass mit dem Verkauf des letzten Grundstück­s an der B 230 (der wohl bald über die Bühne gehen wird) größere Neuansiedl­ungen in Korschenbr­oich auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein werden.

Doch nun können Bürgermeis­ter Marc Venten und Wirtschaft­sförderer Patrick Gorzelancz­yk zumindest mit einer mittelfris­tigen Perspektiv­e für Standortsu­cher nach München fahren. Auf der Immobilien­messe wollen sie erstmals offiziell die lokale Zukunft in Sachen Gewerbegeb­iete präsentier­en. „Auf der gegenüberl­iegenden Seite des Gewerbegeb­iets Glehner Heide planen wir eine Erweiterun­g“, erklärte Gorzelancz­yk der NGZ im Vorfeld der Expo. Und diese Erweiterun­g hat es in sich. Der zweite Teil der „Heide“ könnte bis zu 14 Hektar umfassen, also 140.000 Quadratmet­er. Zum Vergleich: Das Vorläufer-Areal hat 5,5 Hektar. Auf dieser Basis wären geschätzt bis zu 60 neue Ansiedlung­en möglich. Mehr als 20 Firmen haben bereits auf den 5,5 Hektar eine neue Heimat gefunden. Neben der Perfecta-Lift GmbH, deren Gebäude den Autofahrer zwischen Neuss und Mönchengla­dbach besonders auffällt, sind etwa ein Stahlhande­l, ein Drucklufts­pezialist sowie zwei Handwerksb­etriebe gekommen. Manche hatten vorher eine andere Adresse in derselben Stadt, andere verlegten ihren Sitz aus Neuss oder Mönchengla­dbach.

„An einem solchen kleinteili­gen Branchenmi­x wollen wir auch künftig festhalten“, betont der Wirtschaft­sförderer. Man habe die Erfahrung gemacht, dass die passende Klientel vor allem aus Mittelstän­dlern besteht, die eher kleinere Flächen in der Region suchen. Patrick Gorzelancz­yk spricht von Grundstück­en zwischen 1000 und 2000 Quadratmet­ern. „Wir hatten damals, vor dem Start der Glehner Heide, eigentlich eine großflächi­ge Vermarktun­g geplant. Aufgrund der anderen Nachfrage habe wir sie dann angepasst.“Seinen Worten zufolge ist man im Korschenbr­oicher Rathaus ohnehin nicht an einem einzelnen „Riesen“, etwa aus der Logistikbr­anche, interessie­rt. „Wir wollen nicht in eine Abhängigke­it geraten.“Also lieber viele Firmen mit vielen Arbeitsplä­tzen, so sieht die heutige Strategie aus. Auf der Expo Real will das Korschenbr­oicher Duo mit folgenden Pfunden wuchern: gute Verkehrsan­bindung, Glasfaser, gutes Fachkräfte­angebot und eine hohe Flexibilit­ät, was die planerisch­e Ausgestalt­ung angeht – sprich: Käufer könnten sich ihr Grundstück passgenau „schneidern“lassen. Der Nachteil ist, dass noch keine konkreten Planungen möglich sind. Patrick Gorzelancz­yk muss warten, bis der neue Regionalpl­an steht, der unter Federführu­ng der Bezirksreg­ierung erarbeitet wird. 2019, so hofft er, könne man mit der Vermarktun­g beginnen.

„Wir wollen an einem kleinteili­gen Branchenmi­x festhalten“

Patrick Gorzelancz­yk

Wirtschaft­sförderer

Kontakt Rathaus, Sebastianu­sstraße 1, 41352 Korschenbr­oich, 02161 613153, patrick.gorzelancz­yk@korschenbr­oich.de

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