Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Korschenbroich plant für „Glehner Heide II“
Der zweite Teil der „Heide“könnte bis zu 14 Hektar groß sein. Auf dieser Fläche wären geschätzt bis zu 60 neue Ansiedlungen möglich.
KORSCHENBROICH Arabisch oder römisch? Das ist in der Korschenbroicher Wirtschaftsförderung noch nicht entschieden. Gemeint ist die Zahl hinter dem Namen des künftigen Gewerbegebiets: Soll es Glehner Heide 2 oder II heißen? Aber das ist derzeit zweitrangig. Hauptsache, man kann auf der kommenden Expo Real überhaupt mit einer Neuigkeit aufwarten. Hatte es doch eine ganze Weile so ausgesehen, dass mit dem Verkauf des letzten Grundstücks an der B 230 (der wohl bald über die Bühne gehen wird) größere Neuansiedlungen in Korschenbroich auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein werden.
Doch nun können Bürgermeister Marc Venten und Wirtschaftsförderer Patrick Gorzelanczyk zumindest mit einer mittelfristigen Perspektive für Standortsucher nach München fahren. Auf der Immobilienmesse wollen sie erstmals offiziell die lokale Zukunft in Sachen Gewerbegebiete präsentieren. „Auf der gegenüberliegenden Seite des Gewerbegebiets Glehner Heide planen wir eine Erweiterung“, erklärte Gorzelanczyk der NGZ im Vorfeld der Expo. Und diese Erweiterung hat es in sich. Der zweite Teil der „Heide“ könnte bis zu 14 Hektar umfassen, also 140.000 Quadratmeter. Zum Vergleich: Das Vorläufer-Areal hat 5,5 Hektar. Auf dieser Basis wären geschätzt bis zu 60 neue Ansiedlungen möglich. Mehr als 20 Firmen haben bereits auf den 5,5 Hektar eine neue Heimat gefunden. Neben der Perfecta-Lift GmbH, deren Gebäude den Autofahrer zwischen Neuss und Mönchengladbach besonders auffällt, sind etwa ein Stahlhandel, ein Druckluftspezialist sowie zwei Handwerksbetriebe gekommen. Manche hatten vorher eine andere Adresse in derselben Stadt, andere verlegten ihren Sitz aus Neuss oder Mönchengladbach.
„An einem solchen kleinteiligen Branchenmix wollen wir auch künftig festhalten“, betont der Wirtschaftsförderer. Man habe die Erfahrung gemacht, dass die passende Klientel vor allem aus Mittelständlern besteht, die eher kleinere Flächen in der Region suchen. Patrick Gorzelanczyk spricht von Grundstücken zwischen 1000 und 2000 Quadratmetern. „Wir hatten damals, vor dem Start der Glehner Heide, eigentlich eine großflächige Vermarktung geplant. Aufgrund der anderen Nachfrage habe wir sie dann angepasst.“Seinen Worten zufolge ist man im Korschenbroicher Rathaus ohnehin nicht an einem einzelnen „Riesen“, etwa aus der Logistikbranche, interessiert. „Wir wollen nicht in eine Abhängigkeit geraten.“Also lieber viele Firmen mit vielen Arbeitsplätzen, so sieht die heutige Strategie aus. Auf der Expo Real will das Korschenbroicher Duo mit folgenden Pfunden wuchern: gute Verkehrsanbindung, Glasfaser, gutes Fachkräfteangebot und eine hohe Flexibilität, was die planerische Ausgestaltung angeht – sprich: Käufer könnten sich ihr Grundstück passgenau „schneidern“lassen. Der Nachteil ist, dass noch keine konkreten Planungen möglich sind. Patrick Gorzelanczyk muss warten, bis der neue Regionalplan steht, der unter Federführung der Bezirksregierung erarbeitet wird. 2019, so hofft er, könne man mit der Vermarktung beginnen.
„Wir wollen an einem kleinteiligen Branchenmix festhalten“
Patrick Gorzelanczyk
Wirtschaftsförderer
Kontakt Rathaus, Sebastianusstraße 1, 41352 Korschenbroich, 02161 613153, patrick.gorzelanczyk@korschenbroich.de