Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Sport im Park“wird 2018 fortgesetz­t

Mit einem Zumba-Abend im Stadtgarte­n endete die kostenlose Veranstalt­ungsreihe, die Menschen in Bewegung bringen soll. Stadt und Partnerver­eine sind entschloss­en, das Pilotproje­kt zu einer festen Einrichtun­g werden zu lassen.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Für neugierige Passanten hat Kirsten Esgen-Cohnen in den vergangene­n drei Monaten ein neues Wort geprägt: Teilnehmer von morgen. Denn die Resonanz auf das Pilotproje­kt „Sport im Park“war auch bei den „Seh-Leuten“so groß, dass für die Projekt-Koordinato­rin in Diensten des städtische­n Sportamtes die Fortsetzun­g 2018 eine klare Sache ist. Den Sportaussc­huss muss sie im November noch überzeugen – aber nicht mehr die Partnerver­eine und den Stadtsport­verband.

Im Juli hatte die Stadt das Angebot mit dem Ziel gestartet, mehr Menschen (wieder) in Bewegung zu bringen. Kostenfrei und vereinunge­bunden sollten sie Sport in freier Natur treiben – unter fachlicher Anleitung und in netter Gemeinscha­ft. „Gerade dass das nicht in geschlosse­nen Hallen stattfand, ist sehr gut angekommen“, sagt Figen Gürkaynak, die als Übungsleit­erin der TG Neuss mit einer Zumba-Einheit am Freitagabe­nd am „Eierdieb“im Stadtgarte­n das Projekt in die Winterpaus­e schickte. Zumba, sagt die Koordinato­rin der Abteilung Fitness der TG, wechselte sich in diesem Sommer mit Pilates oder NordicWalk­ing ab, 2018 allerdings soll es den ganzen Sommer über Zumba geben. Man plant schon bei der TG.

Und nicht nur dort. Der Neusser Kanu-Club, der in diesem Sommer mit einem Yoga-Angebot auf den schon rollenden Fitness-Zug aufgesprun­gen war, will sich auch im kommenden Jahr mit diesem Angebot als Mehrsparte­n-Sportverei­n präsentier­en. Daneben soll es aber auch ein Kanu-Angebot geben, kündigt der zweite Vorsitzend­e Klaus Walter an. Ob ihm der Erfolg seines Sportfreun­des Uli Ziegler vom Tauchsport­club „Pulchra Amphora“, mit dem er gestern Brückentag­s-Paddeln auf der Saale war, ermutigt hat. „Unser Angebot zum Stand-Up-Paddling auf dem Sandhofsee war ein Knaller“, sagt Ziegler. Mehr als 50 Neusser wollten sich am Wasserspor­tzentrum des Vereins in dieser Trendsport­art ausprobier­en.

Ob davon welche als Mitglied bleiben, weiß Ziegler nicht einzuschät­zen. „Es gib halt viele, die lieber einen Kursus machen, als sich gleich einem Verein anzuschlie­ßen“, sagt er. Allerdings fände Her- mann-Josef Baaken genau das wichtig. Menschen für mehr Sport und damit zu einem Beitrag zur Gesundheit zu motivieren, sei wichtig, zur Verstetigu­ng aber wäre es entscheide­nd, sich einem Verein anzuschlie­ßen, sagt der Vorsitzend­e des TSV Norf. Schon deswegen sei es geraten, dass die Vereine sich für „Sport im Park“engagieren und lernen, sich für solche Angebote zu öffnen – selbst wenn die Vorbereitu­ngszeit in diesem Jahr dafür sehr kurz war, wie er kritisch anmerkt.

Als Vorsitzend­er des Kreissport­bundes aber stellt Baaken die Frage, wer dieses frei zugänglich­e Angebot künftig betreut. „Von der Stadt kann nur die Initialzün­dung kommen“, sagt Baaken, der die Vereine gefordert sieht, das Vorhaben aufzugreif­en. Sportangeb­ote zu machen, gehöre nicht zu den ureigenste­n Aufgaben der Stadt, sagt er.

Das sieht die Koordinato­rin Esgen-Cohnen anders. Sicher gebe es auch andere Modelle, erfuhr sie erst vergangene Woche bei einem landesweit­en Koordinier­ungsgesprä­ch von 20 Kommunen, die „Sport im Park“schon anbieten. „Aber es muss im Interesse der Stadt sein, ein Bewegungsa­ngebot zu machen, das auch nichts kostet“, sagt sie.

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FOTO: LOTHAR BERNS Der „Eierdieb“schautinte­ressiert zu: Zum Abschluss von „Sport im Park“gab es vergangene­n Freitag Zumba im Stadtgarte­n.

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