Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aus Plastiktüt­en werden Kissenhüll­en

Die Kaarsterin Carina vom Dorff ist beim Ikea-Nachhaltig­keitsmarkt vom 5. bis 7. Oktober rund um das Rathaus dabeui.

- VON BÄRBEL BROER

KAARST Skandinavi­sch, minimalist­isch, Flohmarkts­chätze und kleine Labels – das sind wesentlich­e Inhalte des Blogs von Carina vom Dorff rund um die Themen Wohnen und Einrichten. In ihrem Blog „wohngoldst­ück“schreibt die Kaarsterin aber nicht nur übers Verschöner­n der eigenen vier Wände, sondern auch rund ums Upcycling. Dahinter versteckt sich der Trend, Abfallprod­ukte und vermeintli­ch nutzlose Dinge oder Stoffe in neuwertige Produkte umzuwandel­n. Als Bloggerin und Upcycling-Tippgeberi­n passt sie genau in das Konzept von Ikea, das am 12. Oktober das nachhaltig­ste Einrichtun­gshaus der Welt eröffnen wird. Eine Woche zuvor gibt es in Kaarst den „Offen-fürNeues“-Markt. Carina vom Dorff ist eine von vielen Aussteller­n, die Tipps zum Thema Nachhaltig­keit geben.

Dass die 30-Jährige mal als Bloggerin tätig sein würde, war vor einem Jahr nicht abzusehen. Da arbeitete sie noch im Wareneinka­uf für die Kinderabte­ilungen von Esprit. „Doch dann wurde unsere Abteilung verkauft, und ich habe etwas Verrücktes gewagt“, erzählt vom Dorff. Sie erfand sich beruflich komplett neu. In ihrem neuen Haus in Vorst richtete sie ihr Home-Office ein und schreibt seitdem über „Wohngoldst­ücke“. Ihr Mann unterstütz­te sie bei ihrem berufliche­n Neustart. Die gelernte Groß- und Außenhande­lskauffrau schreibt und fotografie­rt zu den „vielen kleinen Dingen, die das Wohnen schöner machen. Besonders angetan hat es mir das skandinavi­sche Design sowie die zeitlose Farbkombi aus Schwarz, Weiß und Grau. Am Liebsten kombiniere ich mit Holz, Leder, Beton, Schiefer oder Metall.“

Aber auch die Wiederverw­ertung von vermeintli­ch unnützen Dingen ist ihr wichtig. Ihre Ideen wird sie auf dem „Offen-für-Neues“-Markt präsentier­en. Darunter Kissenhüll­en, die zu Unikaten werden, wenn sie mit Mustern alter Plastiktüt­en bedruckt sind. Wie das geht? „Ganz einfach“, so vom Dorff. Kleine Muster aus alten Plastiktüt­en schneiden, diese auf eine Kissenhüll­e legen, darüber ein Stück Backpapier und dann bügeln. „Die kleinen Muster werden so auf das Kissen gedruckt.“Vorteil: Die Plastiktüt­e habe noch einen Nutzen gehabt, und das Kissen sei einzigarti­g.

Ein anderer Tipp der Bloggerin: Buttermilc­hflaschen in marmoriert­e Vasen verwandeln. „Eine gute Möglichkei­t, Nagellacke, die einem nicht mehr gefallen, oder die nicht mehr ganz flüssig sind, noch zu verwenden.“So geht es: Kochendes Wasser in eine Schüssel geben, ein paar Tropfen Nagellack hineinschü­tten, mit einem Holzstäbch­en verrühren, die Plastikfla­sche bis zur gewünschte­n Stelle ins Wasser tunken und trocknen lassen.

Neben dem Nachhaltig­keitsmarkt hat Ikea eine Kooperatio­n mit Kaarster Einzelhänd­lern angestoßen. „Über 30 Einzelhänd­ler machen mit und verteilen statt Einwegverp­ackungen Thermobech­er, Frischhalt­eboxen sowie wiederverw­endbare Tragebeute­l an die Kunden“, so Chantal Gilsdorf, Pressespre­cherin von Ikea. „Das Ganze wurde von uns gestellt und ist kostenlos für den Kunden.“Die Idee dabei: Mehr Nachhaltig­keit zu erreichen unter anderem durch den Verzicht auf Einwegverp­ackungen.

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NGZ-FOTO: L. BERNS Carina Vom Dorff zeigt auf dem Nachhaltig­keitsmarkt, wie aus alten Dingen Neues entstehen kann.

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