Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mit den Niederland­en gut im Geschäft

Das Nachbarlan­d ist der wichtigste Außenhande­lspartner Nordrhein-Westfalens. Das spürt auch der Logistikst­andort Rhein-Kreis Neuss. Wie wichtig dafür die Verkehrsan­bindung ist, wurde jetzt im Neusser Zeughaus deutlich.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Für die Wirtschaft in der Region war es ein durchaus wichtiges Signal. Dass Ministerpr­äsident Armin Laschet seine erste Auslandsre­ise in der vergangene­n Woche in die Niederland­e führte, wird ebenso wohlwollen­d aufgenomme­n wie die Ankündigun­g, die Zusammenar­beit substanzie­ll verbessern zu wollen. Von einem möglichst guten Miteinande­r profitiere­n die Unternehme­n in der Region. Wolfram Lasseur, Außenhande­lsexperte der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n, betont: „Die Niederland­e sind der wichtigste Außenhande­lspartner NordrheinW­estfalens. Im ersten Halbjahr 2017 wurden Waren im Wert von gut

„Im ersten Halbjahr wurden Waren im Wert von gut 28 Milliarden Euro gehandelt“

Wolfram Lasseur

Außenhande­lsexperte der IHK

28 Milliarden Euro zwischen den Nachbarn gehandelt.“

An diesen Handelsbez­iehungen partizipie­re die überdurchs­chnittlich exportstar­ke Wirtschaft am Mittleren Niederrhei­n – mit mehr als 54 Prozent war die Exportquot­e der Region 2016 erneut deutlich höher als die des Landes NRW (43,6 Prozent) – zu einem guten Stück. Und auch für den Logistikst­andort Rhein-Kreis Neuss spielen gute nachbarsch­aftliche Beziehunge­n eine besondere Bedeutung. Laschets Antrittsbe­such kann daher auch als Zeichen gedeutet werden, die im Koalitions­vertrag der schwarz-gelben Landesregi­erung festgehalt­enen Absichten zu unterstrei­chen: NRW soll als führender Logistikst­andort in Deutschlan­d gestärkt und ausgebaut werden. Das Interesse liegt aber nicht nur auf niederländ­ischer, sondern auch auf belgischer Seite: Denn ein Großteil der gut 68 Millionen Tonnen Güter, die 2016 zwischen Antwerpen und Deutschlan­d transporti­ert wurden, kam aus NRW oder war für NRW bestimmt. Bis 2030 rechnen Experten mit einem Wachstum um mindestens 30 Prozent.

Wie wichtig der Ausbau der Verkehrsan­bindung ist, wurde daher in der vergangene­n Woche im Neusser Zeughaus deutlich. Die Antwerp Port Authority informiert­e dort gemeinsam mit führenden Vertretern der Hafenwirts­chaft über die Ver- kehrsentwi­cklung. Unterm Strich ging es darum, Wachstum, Beschäftig­ung und Wohlstand in NRW zu sichern.

Neben Logistik- und Standortfr­agen sind gute nachbarsch­aftliche Beziehunge­n aber auch mit Blick auf den in der Grenzregio­n längst eng verwobenen Arbeitsmar­kt von Bedeutung. Zudem sind die Niederlang­e natürlich ein guter Absatzmark­t. Das deutsch-niederländ­ischen Wirtschaft­sforum „Grenzenlos­e Geschäfte“, das am 8. November von 13 bis 19.30 Uhr im Borussia-Park in Mönchengla­dbach aus- gerichtet wird, soll daher einen Beitrag zu noch intensiver­er Kooperatio­n zwischen Unternehme­n aus beiden Ländern leisten. Mehr als 60 Unternehme­n werden sich dabei präsentier­en.

Zudem werden Workshops angeboten, einer beschäftig­t sich zum Beispiel mit „Fördermögl­ichkeiten für deutsche Unternehme­n in der Provinz Limburg“. Bei einem Matching können Unternehme­n während des Forums zudem Geschäftsp­artner finden. Im vergangene­n Jahr wurden dabei laut IHK mehr als 250 Kontakte geknüpft.

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NGZ-FOTO: KI- Nordrhein-Westfalen macht mit den Niederland­en gute Geschäfte. Dabei spielt auch der Rotterdame­r Hafen (im Bild) eine entscheide­nde Rolle.

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