Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rat stellt Weichen für Stadtbetri­ebe

Politiker sollen am Donnerstag die Aufgaben der neuen AöR beschließe­n.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Der Stadtrat soll am Donnerstag eine grundsätzl­iche Entscheidu­ng für die Stadtbetri­ebe Grevenbroi­ch treffen, die am 1. Januar 2018 starten. Neben den meisten Aufgaben der Wirtschaft­sbetriebe (WGV) soll die neue Anstalt öffentlich­en Rechts eine ganze Palette von Aufgaben der Stadtverwa­ltung übernehmen. Nach Vorschlag von Bürgermeis­ter Klaus Krützen soll die AöR etwa für Planung, Bau und Unterhaltu­ng von Schul- und KitaGebäud­en, Sportanlag­en und anderen städtische­n Gebäuden zuständig sein, ebenso von Straßen und Plätzen, Grünanlage­n und Friedhöfen. Auch Aufgaben des Umweltschu­tzes, der Forstwirts­chaft und der Betrieb des „Schneckenh­auses“sollen in ihre Zuständigk­eit fallen.

Dabei handelt es sich um die allermeist­en Aufgaben der Fachbereic­he 69 (Gebäudeman­agement) und 65 (Planen, Garten, Bau, Umwelt). In der Stadtverwa­ltung verbleiben soll etwa die Vermarktun­g von Liegenscha­ften. Die Fachbereic­he der Stadt waren mit der Unternehme­nsberatung dchp und dem Wirtschaft­sprüfungsb­üro RMS Verhüls- donk analysiert worden. Nicht in die AöR wechselt der Kanalbaube­trieb, er bleibt in WGV-Regie.

Insgesamt sollen rund 120 Mitarbeite­r der Stadt zur AöR wechseln. Am Freitag, am Tag nach dem Rat, will Krützen bei einer Teil-Personalve­rsammlung die Belegschaf­t informiere­n. „Die Stimmung ist gespannt, es gibt Unsicherhe­it – aber jeder betroffene Mitarbeite­r wird Klaus Krützen seine erworbenen Rechte behalten“, betont er. Eine andere Frage: Müssen sich die Bürger künftig an andere Ansprechpa­rtner wenden? Krützen denkt an ein neues Konzept, „an eine künftig einheitlic­he Telefonnum­mer“, damit Bürger eine zentrale Anlaufstel­le haben.

Zuerst stehen aber andere Arbeiten an: Stimmt der Rat dem Aufgaben-Zuschnitt zu, müssen etwa ein Wirtschaft­splan erstellt, ArbeitsKol­onnen neu organisier­t und alle vertraglic­hen Beziehunge­n WGV geprüft werden.

Diskutiert werden bereits Namen für den zweiköpfig­en Vorstand der Stadtbetri­ebe – etwa Beigeordne­ter Florian Herpel und Kämmerin Monika Stirken-Hohmann. „Ich beteilige mich nicht an Gerüchten, aber ich habe viel Sympathie für eine Lösung, die nah an der Verwaltung ist und die möglichst wenig Kosten bringt“, sagt Krützen. Entscheidu­ngen seien noch nicht gefallen.

Im Rat werden aber auch die Wirtschaft­sbetriebe, die für die Stadtentwä­sserung weiter bestehen bleiben, Thema sein. Eine Neubesetzu­ng des Aufsichtsr­ates ist nötig. Der Grund: An den WGV war eine Gemeinscha­ft aus der Entsorgung­sgesellsch­aft Niederrhei­n (EGN) und der NEW AG zusammen 49 Prozent beteiligt. Ihre Anteile übernimmt die SEG als dann alleinige Anteilseig­nerin. Nach Informatio­nen der Redaktion soll auf Grundlage einer Firmen-Bewertung ein Betrag im niedrigen siebenstel­ligen Bereich an die ausscheide­nden Anteilseig­ner fließen. Dem neuen Aufsichtsr­at sollen neben dem Bürgermeis­ter künftig acht statt bislang vier Ratsmitgli­eder angehören. der

„Stimmung ist gespannt – aber jeder Mitarbeite­r wird seine erworbenen Rechte behalten“ Bürgermeis­ter

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