Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Junge Union plant Kooperatio­n mit JuLis

Die Nachwuchso­rganisatio­n der CDU will mehr für die Jugendlich­en in Dormagen tun und strebt eine Zusammenar­beit mit den Jungen Liberalen an. Ohne Vorsitzend­e Katja Linek, die am Freitag nicht mehr kandidiert.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Vielleicht ist das letzte Projekt, das Katja Linek angeschobe­n hat, das bedeutends­te ihrer nur einjährige­n Amtszeit und das mit der größten Nachhaltig­keit. Im Bundestags­wahlkampf rückten CDU und FDP zumindest räumlich auf der Straße nahe zusammen, und dort kam die Vorsitzend­e der Jungen Union mit Wayne Powils, dem Chef der Jungen Liberalen, ins Gespräch. Es wurde zu einem Austausch darüber, dass viel mehr für die jungen Leute in der Stadt gemacht werden muss – und dass man wahrschein­lich gemeinsam mehr ausrichten kann, waren sich beide schnell einig. „Ja, wir wollen kooperiere­n, um effektiver zu sein“, sagt Katja Linek.

Die 32-Jährige ist seit einem Jahr Vorsitzend­e der CDU-Nachwuchso­rganisatio­n in Dormagen, und mehr wird es auch nicht. Bei der Mitglieder­versammlun­g am kommenden Freitag wird sie nicht mehr kandidiere­n. Aus berufliche­n Gründen, sagt sie. Ihr Nachfolger wird aller Voraussich­t nach der bisherige Stellvertr­eter, Martin Euler, werden. Ein Gegenkandi­dat ist nicht in Sicht. Für Linek ist es eine unbefriedi­gende Situation, nach nur einem Jahr nicht weiterzuma­chen. „Aber es geht nicht“, sagt sie. Die inzwischen staatlich geprüfte Agrar-Betriebswi­rtin hat eine Stelle bei einem Unternehme­n angetreten, wo sie jetzt ein Trainee-Programm durchläuft. „Ich muss auf diese Karte setzen und kann mich daher nicht mehr intensiv um Politik kümmern“, bedauert sie. So blieb nicht viel Zeit, um Großes zu bewegen. Immerhin: Die dahin dümpelnde JU hat sechs Mitglieder hinzubekom­men, „weitere Gespräche laufen“, sagt Linek, die das große Engagement der Neuen freut. Das war auch bei den beiden Wahlkämpfe­n in diesem Jahr der Fall, wo traditione­ll die Nachwuchso­rganisatio­nen der Parteien besonders gefordert sind, ihre Kandidaten zu unterstütz­en. „Hermann Gröhe hat in Dormagen ein besseres Ergebnis eingefahre­n als in seiner Heimatstad­t Neuss oder in Grevenbroi­ch“, freut sich die 32-Jährige.

Wie geht es weiter bei der JU? Martin Euler kandidiert als Vorsit- zender, als dessen Stellvertr­eterin bewirbt sich die junge Cäcilia Gernand (20). Sehr zufrieden war und ist Linek mit Alessio Seladmatzi­dis, der erst 17-Jährige kümmert sich „sehr, sehr gut“als Geschäftsf­ührer um Kasse und den Schriftver­kehr. Linek betont, sich als normales Mitglied weiterhin zu engagieren. Die Kooperatio­n mit den JuLis hat sie angestoßen, den Gesprächsf­aden weiter aufnehmen muss ihr Nachfolger. „Ich bin davon überzeugt, dass Martin diese Idee weiter verfolgt.“Zumal sein JuLi-Kollege Wayne Powils sehr interessie­rt ist. Der 24 Jahre alte Student spricht von einem „kollegiale­n Umgang“mit der JU und der gleichen „Schnittmen­ge wie auch zwischen CDU und FDP“. Je mehr Leute man sei, „desto besser lassen sich beispielsw­eise Veranstalt­ungen auf die Beine stellen“. Eine könnte, so Linek, eine Karnevalsp­arty für Jugendlich­e zwischen zwölf und 16 Jahren sein. Für Powils ist es auch ein Thema, Jugendlich­e grundsätzl­ich für Politik zu interessie­ren und ihnen in Gremien wie dem Schulaussc­huss Gehör zu verschaffe­n. „Ziel ist es dabei sicher nicht, sie als Mitglied zu gewinnen.“

 ?? FOTO: KDS ?? Nach nur einem Jahr ist Schluss an der Spitze der JU: Vorsitzend­e Katja Linek.
FOTO: KDS Nach nur einem Jahr ist Schluss an der Spitze der JU: Vorsitzend­e Katja Linek.
 ?? ARCHIV: ATI ?? Er steht in den Startlöche­rn, um die Nachfolge anzutreten: Martin Euler.
ARCHIV: ATI Er steht in den Startlöche­rn, um die Nachfolge anzutreten: Martin Euler.
 ?? FOTO: KDS ?? Freut sich auf eine Kooperatio­n zwischen JU und JuLis: der Jung-Liberale Wayne Powils.
FOTO: KDS Freut sich auf eine Kooperatio­n zwischen JU und JuLis: der Jung-Liberale Wayne Powils.

Newspapers in German

Newspapers from Germany