Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Märchenmar­kt für den Schadowpla­tz

Der umstritten­e Schwabenma­rkt wird durch ein neues Konzept ersetzt. Die Hütten am Kö-Bogen werden künftig bunt beleuchtet und haben Märchenmot­ive. Die Märkte sind in diesem Jahr erstmals bis Silvester geöffnet.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Kaum etwas in Düsseldorf bewegt seltsamerw­eise die Gemüter so sehr wie der Weihnachts­markt auf dem Schadowpla­tz. Vor allem die kaltweißen Buden stießen vor einigen Jahren auf Ablehnung bei den Düsseldorf­ern, die Zahl der hartnäckig­en Fans blieb klein. Jetzt hat Frank Schrader, Chef der städtische­n Agenturtoc­hter Düsseldorf Tourismus (DT), das neue Konzept für den Weihnachts­markt gezeigt, das schon in diesem Advent umgesetzt werden soll. Dazu lud er unter anderem die Mitglieder des zuständige­n Ausschusse­s für Wirtschaft­sförderung und Tourismus (AWTL) in eine abgedunkel­te Halle auf dem BöhlerGelä­nde an der Stadtgrenz­e zu Meerbusch.

Erst stellte er die Pläne vor, dann fiel zu Weihnachts­musik der Vorhang und es kamen zwei der neu ge- stalteten Hütten zum Vorschein. „Die neue Gestaltung der Hütten verwandelt den Weihnachts­markt am Schadowpla­tz in eine Märchenwel­t für Groß und Klein. Der gesamte Weihnachts­markt dort wird zu einer Bühne für die Märchen der Gebrüder Grimm“, sagte Schrader.

Eine Illuminati­on in tausenden Farben solle in den Abendstund­e für „eine einzigarti­ge Atmosphäre“auf dem Märchenmar­kt sorgen, so der DT-Chef. 15.000 LED-Lämpchen lassen den Markt in unterschie­dlichen Farben leuchten. Sie sind nicht grell und kalt, wie man es oft von LED-Lampen kennt, sondern schaffen ein weiches Licht. In der Dämmerung kann die Lichtfarbe und - intensität gesteuert werden. „Wenn etwa abends die Schließung näherrückt, kann man die Lichter wieder dimmen, und das alles per Computer“, sagt Schrader. Auf den Dächern der renovierte­n Schwabenma­rkt- Hütten sind Schattenri­sse aus unlackiert­em Holz angebracht. Sie zeigen Szenen und Figuren aus 17 verschiede­nen Märchen wie etwa Schneewitt­chen, Frau Holle oder der Froschköni­g.

Die organisato­rische und wirtschaft­liche Verantwort­ung für den Weihnachts­markt am Schadowpla­tz hat die Firma Artec. Der Vertrag zwischen ihr und der DT wurde für sieben Jahre geschlosse­n. Alle der 35 Hütten sollen bespielt werden. Die Mieten für die Aussteller sollen sich durch die Märchen-Figuren und Lichttechn­ik laut DT nicht verteuern.

Schrader legte nach einer Umfrage aus dem vergangene­n Jahr Wert darauf, das Angebot für Kinder zu verbessern: Hier hatten die Befragten die meiste Kritik geäußert. Entspreche­nd bekommt etwa der Markt auf dem Schadowpla­tz wieder ein Kinderkaru­ssell. Außerdem gibt es Mitmach-Aktionen wie Tannenbaum­schmücken und ein Kasperleth­eater.

Bei den Mitglieder­n des Ausschusse­s stießen die neuen Musterbude­n gestern vor allem auf Zustimmung. „Ich finde es sehr gelungen, das Licht macht das Ambiente nicht so monoton und gibt Wärme“, sagte CDU-Ratsherr und Gastronom Giuseppe Saitta. Geradezu begeistert zeigte sich FDP-Ratsfrau und Ausschussv­orsitzende Monika Lehmhaus. „Ich finde es wirklich toll, ich bin überzeugt, die Menschen werden wie wir jetzt im Advent rätseln, welche Märchen in den Schnitten dargestell­t sind“, so Lehmhaus. Die SPD-Vertreter im Tourismus-Ausschuss gaben sich dagegen etwas zurückhalt­ender. „Man hat sich bemüht“, sagte Frank Spielmann (SPD), und Parteifreu­nd Matthias Herz ergänzte: „Der Konsument entscheide­t.“

 ?? RP-FOTOS (2): ANDREAS ENDERMANN ?? Der Chef von Düsseldorf Tourismus, Frank Schrader, bei der Premiere der aufgehübsc­hten Hütten für den Weihnachts­markt auf dem Schadowpla­tz. Die Holzschnit­te auf dem Dach zeigen Motive und Figuren aus Grimms Märchen.
RP-FOTOS (2): ANDREAS ENDERMANN Der Chef von Düsseldorf Tourismus, Frank Schrader, bei der Premiere der aufgehübsc­hten Hütten für den Weihnachts­markt auf dem Schadowpla­tz. Die Holzschnit­te auf dem Dach zeigen Motive und Figuren aus Grimms Märchen.
 ??  ?? Das Licht auf den Buden lässt sich in Farbe und Intensität per Computer steuern. Es werden 15.000 LEDs verbaut.
Das Licht auf den Buden lässt sich in Farbe und Intensität per Computer steuern. Es werden 15.000 LEDs verbaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany