Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der weite Weg zur Metropolre­gion

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RHEIN-KREIS (ki-) Die Stadt Neuss am Stand des Niederrhei­ns, wo für den Rhein-Kreis der Landrat den Ton angibt, allein für den Vorschlag wären Mitarbeite­r aus dem Neusser Rathaus in der Zeit von Bürgermeis­ter Herbert Napp der seine Abneigung gegen Kreis mit viel Liebe pflegte, in den hintersten Winkel des tiefsten Archivkell­ers versetzt worden. Bürgermeis­ter Reiner Breuer versucht’s und zieht um vom Düsseldorf­er Stand seines Parteifreu­ndes OB Thomas Geisel, zum in Halle B1 der Messe München direkt gegenüberl­iegenden Auftritt des Standorts Niederrhei­n. Der Grund ist rein praktische­r Natur – 50.000 Euro spart die Stadt Neuss und bekommt dafür sogar noch mehr Leistung. Am zweiten Messetag, traditione­ll der „Neusser Tag“, können Bauverein, Stadtwerke und Stadt ihrer Projekte wieder im Rahmen einer eigenen Bühnenpräs­entation vorstellen. Am Stand der Landeshaup­tstadt war das in den vergangene­n Jahren nicht mehr möglich. Die Stadt Neuss wird jetzt bewerten, ob der Auftritt mit dem Niederrhei­n für sie in Ordnung ist. Erste kritische Stimmen wurden bereits laut – Neuss sei im Vergleich zu Mönchengla­dbach und Krefeld zu „unsichtbar“. Über Erfolg oder Misserfolg der Messebetei­ligung entscheide­t die Frage des Präsentati­onsstandor­tes allerdings sicher nicht. Die Messe in München lebt vom Netzwerkge­danken, von persönlich­en Treffen, spontanen und geplanten (Quer-)Verbindung­en, dem schnellen Zugang zu Entscheide­rn, mit de- nen man normalerwe­ise mit langem Vorlauf Termine machen muss. Vieles spricht dafür, dass die Metropolre­gion Rheinland irgendwann ankommt, wo die Metropole Ruhr bereits ist. Ein großer Auftritt unter einer starken, internatio­nal bekannten Dachmarke. Unter den Ruhr-Kommunen gibt es dann allerdings sehr wohl Abstufunge­n: Essen oder Dortmund treten stärker auf als Herne... Gemeinsame Themen werden trotzdem gemeinsam gespielt. Vielfalt, die nicht schädlich ist, sondern letztlich dem wirtschaft­lichen Gewicht der Städte entspricht. Individuel­le Auftritte und Allianzen müssen möglich sein, wo sie Sinn machen. Dass Rommerskir­chen mit den Nachbarn im „Rheinische­n Sixpack“zusätzlich­e Kontakte nutzt ist ein Beispiel, der Rhein-Kreis selbst ist auch in der Region Köln/Bonn aktiv. Vielleicht kann der Standort Niederrhei­n der noch jungen Metropolre­gion Rheinland ja im nächsten Jahr demonstrie­ren, wie es gehen könnte.

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FOTO: KI- Die Metropole Ruhr auf der Expo Real in München.

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