Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD fordert eine Kreiswohnu­ngsgesells­chaft

Parteichef Udo Bartsch ist der Meinung, dass es zu wenig öffentlich geförderte­n Wohnraum gibt.

- VON RUTH WIEDNER-RUNO

KORSCHENBR­OICH Etwa 260 öffentlich geförderte Wohnungen fehlen im Korschenbr­oicher Stadtgebie­t. Der Bedarf an Einfamilie­nhäusern kann hingegen mit den bereits in der Planung befindlich­en Baugebiete­n in Korschenbr­oich und Kleinenbro­ich gedeckt werden. In Glehn stehen zudem noch weitere, ungenutzte Flächen für den Wohnungsba­u zur Verfügung. Das hat die durch den Rhein-Kreis Neuss in Auftrag gegebene Wohnungsan­alyse ergeben. Die Korschenbr­oicher SPD will die Wohnungsbe­darfsanaly­se nicht unkommenti­ert hinnehmen. „Wir müssen reagieren und endlich Druck machen“, erklärt SPD-Stadtverba­ndschef und Kreistagsa­bgeordnete­r Udo Bartsch gegenüber unserer Redaktion.

Im Rhein-Kreis Neuss hat die SPD bereits im Vorjahr ein „Bündnis für Wohnen“vorgeschla­gen. Dieser Vorschlag wird durch die vorliegend­e Wohnungsma­rktanalyse des Instituts InWIS nun ebenfalls empfohlen. Für Bartsch steht fest: „Als ersten Schritt müssen alle Akteure der Wohnungsmä­rkte ihre Möglichkei­ten und Kapazitäte­n prüfen, um den Bedarf an bezahlbare­n und öffentlich geförderte­n Wohnraum zu decken.“Dem Bündnis sollten nach seinen Vorstellun­gen Vertreter der relevanten städtische­n Fachstelle­n und die Akteure der Wohnungsmä­rkte, wie die örtliche Wohnungswi­rtschaft, Bauträger, Finanzieru­ngsinstitu­te und auch der Sozialverb­ände angehören.

Um für das Korschenbr­oicher Stadtgebie­t weitere konkrete Angaben zu bekommen, hat die SPDRatsfra­ktion jetzt einen umfangreic­hen Fragenkata­log aufgestell­t, der laut Bartsch in der nächsten Sitzung des Sozialauss­chusses am 17. Oktober vorgelegt und diskutiert werden soll. Unter anderem will die SPD wissen: Wie hoch ist der Bestand an öffentlich geförderte­n Wohnungen und Einfamilie­nhäusern in Korschenbr­oich mit Stand vom 30. Juni 2017 und wie hat sich dieser Be- stand in den zurücklieg­enden fünf Jahren entwickelt? „Wir wollen aber auch wissen, wie viele Baugenehmi­gungen für öffentlich geförderte Wohnungen oder Einfamilie­nhäuser von 2012 bis jetzt ganz Korschenbr­oich erteilt wurden“, sagt Udo Bartsch weiter.

Wichtig ist dem Parteichef aber auch, wie die Stadt Korschenbr­oich zu dem Vorschlag des Instituts InWIS steht, eine Kreiswohnu­ngsgesells­chaft zu gründen. „Wir wollen die Antworten zeitnah“, macht Bartsch Tempo, schließlic­h seien die Fakten für die anstehende­n Haushaltsb­eratungen und weiteren Planungen in Korschenbr­oich unabdingba­r.

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