Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Falscher Polizist betrügt Senioren am Telefon

Ein Trickbetrü­ger hat mehrere Jüchener angerufen und sich als Polizist ausgeben. 17 Senioren erstattete­n Anzeige.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Ein Trickbetrü­ger, der sich am Telefon als Polizist ausgibt, hatte am vergangene­n Wochenende gleich mehrere alleinsteh­ende Senioren in Jüchen und Umgebung als Opfer ausersehen. Doch an beherzten und umsichtige­n Senioren, wie Rosi Bruchmann, scheiterte der Straftäter. Wie die Polizei Neuss auf Redaktions­nachfrage mitteilt, liegen 17 Anzeigen gegen den falschen Polizisten vor, der immer nach der gleichen Masche vorgeht: Er gibt sich am Telefon als Polizeibea­mter aus und behauptet, die Polizei habe Informatio­nen darüber, dass das Haus oder die Wohnung des Angerufene­n von Einbrecher­n ausspionie­rt worden sei. Er kündigt anschließe­nd an, vorbei zu kommen und sämtliche Wertsachen aus dem Haus in die Obhut der (vermeintli­chen) Polizei zu nehmen. Dabei benutzte der Mann im Falle von Rosi Bruchmann eine Telefonnum­mer mit einer 02182er-Vorwahl. Die Polizei macht ausdrückli­ch darauf aufmerksam, dass sie nie mit einer erkennbare­n Rufnummer im Display, sondern immer mit unterdrück­ter Telefonnum­mer anruft. Von der Masche des falschen Polizisten hatte Rosi Bruchmann vor einiger Zeit in der NGZ gelesen. Daran erinnerte sich die agile Seniorin sofort, als sie den Anruf des Betrügers erhielt. Sie reagierte richtig und schaltete so- fort die Kriminalpo­lizei ein. Und nun möchte sie warnen vor dem falschen Polizisten, dessen Masche bei der echten Polizei zwar bekannt ist, die dem Täter aber bislang nicht stellen konnte. Am Freitagabe­nd hatte sich Rosi Bruchmann gegen 22 Uhr bereits in ihr Schlafzimm­er zurückgezo­gen, um noch ein wenig Fernsehen zu schauen. Da klingelte ihr Telefon. Sie nahm ab und hörte eine männliche Stimme: „Hier spricht die Polizei. Kontrollie­ren Sie Ihre Türen und Fenster, ob die richtig geschlosse­n sind!“, wurde sie aufgeforde­rt. Sie sei zwar ein wenig aufgeregt gewesen, habe sich aber sofort daran erinnert, über diesen Trick in der NGZ gelesen zu haben: „Ich wusste, dass der falsche Polizist als Nächstes vor meiner Tür stehen und behaupten würde, dass es Einbrecher auf mein Haus abgesehen hätten und er aus Sicherheit­sgründen meine Wertsachen in Verwahrung nehmen wolle“, erinnerte sich Bruchmann. Sie habe dann gefragt: „Wer sind Sie denn, was wollen Sie?“Und Sie habe sofort gesagt: „Ich rufe die richtige Polizei!“.

Dafür hat sie aus dem Anruferpro­tokoll die Nummer des Betrügers notiert und an die Kriminalpo­lizei weitergege­ben. Sie hatte selbst noch einmal versucht, besagte Telefonnum­mer mit der 02182er Vorwahl zurückzuru­fen, war aber lediglich bei einer englischsp­rachigen Mailbox aufgelaufe­n.

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