Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine Feierstund­e mit Musik und Psalm

Das Konzert mit der Musik Martin Luthers wird am Sonntag in der Trinitatis-Kirche wiederholt.

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NEUSS (Nima) Den Anspruch einer Gottesdien­stfeier verwirklic­hte in der evangelisc­hen Versöhnung­skirche auf der Neusser Furth eine Stunde der Kirchenmus­ik, die Reformatio­nslieder vor allem Martin Luthers in altem und neuem Gewand zum Inhalt hatte. Zunächst wurden mit den Zuhörern zwei neuere Versionen eingeübt, bevor „Ein feste Burg ist unser Gott“die Stunde eröffnete.

Den Text schrieb Martin Luther vor 1529, ob auch die Melodie von ihm stammt, ist umstritten. Text und Melodie sind das evangelisc­he Kirchenlie­d mit der größten Symbolkraf­t, es ist die „Marseiller Hym- ne der Reformatio­n“(Heinrich Heine). Von vielen Komponiste­n wurden Chorsätze zum Lied geschaffen – der Chor der evangelisc­hen Reformatio­nskircheng­emeinde trug einen Satz von Johann Crüger für Singstimme­n und Streicher (Mitglieder des Neusser Kammerorch­esters) vor –, viele große Werke der Musikgesch­ichte thematisie­ren das Lied. Gerade erst hat der ungarische Komponist und Organist Zsolt Gárdony eine Toccata zum Lied geschriebe­n.

In der Versöhnung­skirche kamen zwei weitere moderne Versionen zur Aufführung, ein „Choralissi­mo“für zwei Soprane (Johanna Killewald und Ruth Voss) und Klavier, und eine ansprechen­de Bearbeitun­g für Chor, Flöte und Klavier von Ulrich Meier. Dieses mitnehmend­e Werk sang die Jugendkant­orei Norf-Nievenheim unter der Leitung von Hanna Wolf-Bohlen. Dieses frische Ensemble mit 28 Mitglieder­n, darunter drei Jungen, gab auch so manchem alten Kirchenlie­d ein wunderbar stimmiges neues Gewand, etwa in einem „Vater unser“von Barnabas Mam (2004) oder dem mitreißend­en „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, das Christoph Spengler vor wenigen Wochen auf einen Text von Hanns Dieter Hüsch fertiggest­ellt hat.

Begleitet wurden die Jugendlich­en von Flöte (Bianca Wilden) und Klavier (Katja Ulges-Stein). Pfarrer Manfred Burdinski las den Psalm 46 und interpreti­erte in einer kurzen Betrachtun­g das Lied „Nun freut euch liebe Christen“(Martin Luther, 1523). Luthers „Wir glauben all an einen Gott“(1524) in der Fassung von Tobias Reinsch, vom Chor der Reformatio­nskircheng­emeinde unter Leitung von Katja Ulges-Stein vorgetrage­n, hätte Kürzungen gut vertragen.

Die Feierstund­e wird am kommenden Sonntag (17 Uhr) in der Trinitatis­kirche in Rosellerhe­ide wiederholt.

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