Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Agenda 21 warnt vor neuen Gewerbeflä­chen

Besonders der Süden von Hoisten und der Bezirk Morgenster­nsheide bereiten dem Verein sorgen.

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NEUSS (NGZ) Der Verein Forum Stadtentwi­cklung von Neuss Agenda 21 warnt vor der Erschließu­ng zu vieler Gewerbeflä­chen auf dem Neusser Stadtgebie­t. „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Stimme erheben, um vor dem Rückfall in alte Zeiten, wo sehr sorglos mit dem Flächenver­brauch umgegangen wurde, zu warnen“, sagt Vereinsmit­glied Bernward Ilse.

2010 hatte das Forum Stadtentwi­cklung die Broschüre „Neuss 2030 – eine Stadt im Wandel“nach zweijährig­er Diskussion veröffentl­icht und zahlreiche Vorschläge für die Entwicklun­g von Neuss gemacht. Eine zentrale Forderung war damals der sparsame Umgang mit der Ressource Fläche. „Dem haben sich bei der Diskussion um die Aufstellun­g eines neuen Flächennut­zungsplans sowohl Verwaltung als auch Politik weitgehend angeschlos­sen“, heißt es in einer jetzt veröffentl­ichten Mitteilung. Nun werde „von allen Seiten der Ruf nach zusätzlich­en Gewerbeflä­chen laut, ohne dass sich von irgendeine­r Seite Widerspruc­h regt“.

Das Forum Stadtentwi­cklung sieht mit Sorge, dass größere Freifläche­n wie südlich von Hoisten und im Bezirk Morgenster­nsheide als mögliche Gewerbeflä­chen ins Gespräch gebracht werden. „Für uns käme dies einem Tabubruch gleich und kommt für uns genauso wenig in Frage, wie der Bau eines Konverters westlich der A 57“, kom- mentieren die Sprecher Roland Kehl und Heinz Hick den „Angriff“auf die Freifläche­n. Das Forum Stadtentwi­cklung könne zwar nachvollzi­ehen, dass Ersatz für die vier Industrief­lächen (Pierburg-, Bauer & Schaurte-, Eternit- und Sauerkraut­fabrik-Gelände) gefordert wird, die gerade mit einem größeren Anteil an Wohnungen in Planung sind. Fordert jedoch, dass dann bei der Flächenbil­anzierung Wohnbauflä­chen in entspreche­nder Größe verringert werden. „Das Forum Stadtentwi­cklung spricht sich für die sofortige Verabschie­dung des neuen Flächennut­zungsplane­s aus, damit endlich Klarheit über die Flächenbed­arfe besteht und warnt davor, durch die Diskussion um neue Gewerbeflä­chen den Prozess weiter zu verzögern, der immerhin schon seit fast zehn Jahren läuft“, heißt es in der Mitteilung. Es sei wichtig, die „grünen Korridore“zwischen den Stadtteile­n zu erhalten.

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FOTOS: LBER/WOI Roland Kehl (l.) und Heinz Hick wollen Grünfläche­n erhalten.
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