Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tennis-Turnier in Kaarst geht schon in seine 13. Auflage
KAARST (sit) Ja, obwohl Boris Becker nicht an der britischen Ausgabe des Dschungelcamps teilnehmen wird, fehlt der mittlerweile 49 Jahre alte Wimbledon-Sieger von 1985, 1986 und 1989 Ende Januar beim 13. Weltranglisten-Tennisturnier in Kaarst. An großen Namen mangelte es der von Marc Raffel als „Kirschbaum International“veranstalteten ATP-Talent-Show im Tespo Sportpark freilich nicht. Seit der ersten Auflage 2005 diente das kleine, aber feine Turnier einigen später zu Topstars aufgestiegenen Profis als Karrieresprungbrett.
Raffel erinnert an den Kanadier Milos Raonic, der es vor gut einem Jahr bis auf Platz drei der Weltrangliste gebracht hatte. Oder an Mischa Zverev, dem im Januar bei den Australian Open der Sprung ins Viertelfinale gelang. Erst dort unterlag der Deutsche Roger Federer in drei Sätzen. Auch Philipp Petzschner, 2010 Wimbledon-Sieger im Doppel an der Seite des Österreichers Jürgen Melzer, war schon da. Ein Rückblick, in dem Raffel Bestätigung findet: „Das deutsche Spitzentennis braucht Turniere wie das in Kaarst, das traditionell mit 15.000 US-Dollar dotiert ist und zur sogenannten ITF-Future-Serie gehört.“
Im vergangenen Jahr hatte sich Elmar Ejupovic recht überraschend die Siegprämie geholt. Dabei schaltete der 23 Jahre alte Mannheimer mit familiären Wurzeln in BosnienHerzegowina im Viertelfinale mit 6:1, 6:7, 7:5 Titelverteidiger Mats Moraing aus. Im Endspiel schlug er Oscar Otte (Köln) mit 7:6, 6:7 und 6:4. Raffel: „Zwei deutsche Spieler im Finale, das ist eigentlich das Beste, was du haben kannst.“Ins gleiche Horn stößt Sandra Kirschbaum vom Titel-Sponsor „Kirschbaum strings & grips“aus Witten: „Internationales Spitzentennis, vor allem im Nachwuchsbereich, liegt uns sehr am Herzen. Wir haben Talente auf ihrem Weg an die Spitze begleitet und sorgen für optimale Unterstützung des Spielers und seines Potenzials.“
Raffel, der Wert darauf legt, „dass unsere Partner, von denen viele bereits lange Jahre dabei sind, vor allem aus der Region kommen“, hat das Gesicht der Veranstaltung ein wenig verändert: „Wir werden den ersten Tennisplatz als Ausstellungsund Zuschauerfläche nutzen. Das sorgt für eine angenehmere und großzügigere Atmosphäre.“Außerdem findet das zur „German Masters Serie“zählende Turnier nun zwei Woche später statt (28. Januar bis 4. Februar) und liegt damit genau zwischen den beiden Turnieren in Schwieberdingen und Nussloch.