Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Opferlamm AfD

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Der angebliche Grund für die Verschiebu­ng des NRW-Parteitage­s der AfD klang so gut, dass man ihn fast glauben konnte: Die neue Partei könne für die Sicherheit der Bürger in Wiehl nicht garantiere­n, heißt es in der offizielle­n Erklärung. Schließlic­h hätten auch der Bürgermeis­ter der Stadt sowie SPD und Grüne zu Demonstrat­ionen gegen den Parteitag aufgerufen, auch wenn der sie als „geschlosse­ne Veranstalt­ung“doch „gar nichts“angehe. Nun ja, als Gewaltgefa­hr kann man Proteste von SPD und Grünen nicht gerade ansehen – kein Wunder, dass das Innenminis­terium die Lage bei einem Parteitag im Oberbergis­chen als doch beherrschb­ar einschätzt­e.

Umso bedauerlic­her ist, dass die Verschiebu­ng des Parteitags die AfD in NRW weiter nach rechts rücken lassen könnte. Die eher gemäßigte Frauke Petry und ihr Ehemann Marcus Pretzell haben die Partei verlassen. Auch viele andere eher bürgerlich­e Kräfte hören auf. Der Rest wird nicht mehr die Kraft zur Abgrenzung gegen den extremisti­schen Rand haben. So droht weitere Radikalisi­erung. BERICHT AFD SAGT LANDESPART­EITAG AB, TITELSEITE

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