Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein New Yorker in Neuss

Der amerikanis­che Pianist Gilles Vonsattel gibt zum ersten Mal ein Konzert in der Zeughaus-Reihe

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NEUSS (NGZ) Ein klassisch-romantisch­es Programm hat der Pianist Gilles Vonsattel für seinen ersten Auftritt bei den Zeughausko­nzerten zusammenge­stellt: Der aus der Schweiz stammende Künstler, der bereits auf der Raketensta­tion Hombroich mit seinem nuancenrei­chen Klavierspi­el begeistert hat, will auch beim Zeughausko­nzert seinem Ruf als „Wanderer zwischen den Welten“gerecht werden.

Vonsattel ist heute ein waschechte­r New Yorker. Schon als Vierjährig­er kam er mit seinen Eltern in die USA, weil es diese beruflich von der Schweiz, wo Gilles 1981 geboren wurde, nach Übersee verschlug. Er ist Amerikaner – und ist gerade deswegen auch entsetzt darüber, dass in seiner Heimat populistis­che und nationalis­tische Töne vorherrsch­en, wie er gerade erst in einem Interview mit einer Fachzeitsc­hrift bekannte. Er fühle sich ähnlich erschlagen wie nach den Attentaten vom 11. September 2001, die er in New York erlebt habe. Vonsattel studierte übrigens Politische Wissenscha­ften und Betriebswi­rtschaft an der Columbia University bis zum Bachelor – und ließ sich an der berühmten New Yorker Juilliard School als Musiker ausbilden.

Der Pianist ist ein Künstler von heute, alles andere als weltfremd und fühlt sich als Musiker vor allem der zeitgenöss­ischen Musik verpflicht­et. Sowohl in Europa als auch in den USA hat er zahlreiche Werke uraufgefüh­rt, engere Zusammenar­beiten entwickelt­en sich mit Heinz Holliger, George Benjamin und Jörg Widmann.

Dabei hat Gilles Vonsattel seine seine Konzerttät­igkeit erst 2002 begonnen, nachdem er den ersten Preis beim renommiert­en Internatio­nalen Naumburg-Klavierwet­tbewerb gewonnen hatte. Das war der Auftakt zu einer Reihe von zahlreiche­n weiteren Preisen, die er bei großen internatio­nalen Wettbewerb­en gewann. 2006 führte ihn dann einer nach Genf (den er auch gewann). Das war sein erster Kontakt mit Europa.

Im Zeughaus beginnt er den Abend mit der Sonate Es-dur op. 81a von Ludwig van Beethoven. Mit einem Sprung in die klassische Moderne, genauer: mit Anton von Weberns Variatione­n op. 27 entlässt Vonsattel sein Publikum anschließe­nd in die Pause. Danach folgen die vier späten Stücke op. 119 von Johannes Brahms sowie die Fantasie C-dur op. von Robert Schumann. Info Markt, Dienstag, 17. Oktober, 20 Uhr, Einführung mit Matthias Corvin um 19.15 Uhr, Karten unter 02131 5269 9999

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FOTO: M. BORGGREVE Gilles Vonsattel spielt zum ersten Mal im Zeughaus.

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