Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Neuer soll den Vikings helfen

Vor der morgigen Partie gegen den ASV Hamm-Westfalen verpflicht­et der Handball-Zweitligis­t den slowenisch­en Nationalsp­ieler Miladin Kozlina.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Es war kein Schnellsch­uss, keine Panikaktio­n. „Wir haben den Markt seit längerem beobachtet und hatte zu Miladin seit längerem Kontakt“, sagt Rene Witte, der sportliche Geschäftsf­ührer der Rhein Vikings. Jetzt war der Moment gekommen, da sich der Aufsteiger zum Handeln gezwungen sah und Miladin Kozlina verpflicht­ete – weniger wegen der vier Niederlage­n in Folge, die natürlich schmerzen, als vielmehr wegen der Verletzenm­isere.

Kapitän Bennet Johnen (Bandscheib­enoperatio­n), Felix Handschke (Bänderriss), Alexander Oelze (Bänderanri­ss), Christophe­r Klasmann (Bandscheib­envorfall) und Christian Hoße, bei dem heute ein MRT gemacht wird, sind verletzt. „Wir mussten reagieren, um eine spielfähig­e Mannschaft zu haben“, sagt Witte vor der Begegnung gegen den ASV Hamm-Westfalen morgen (18.30 Uhr) im Castello in Düsseldorf-Reisholz. Er hofft, dass bis dahin die Spielgeneh­migung für Kozlina vorliegt. Der ist 34 Jahre alt, 1,98 Meter groß, 115 Kilo schwer und spielt im linken Rückraum. Er absolviert­e 117 Länderspie­le für Slowenien, war fünf Mal slowenisch­er Meister und 2004 Sieger der Champions League. In Deutschlan­d spielte er 2011 für FA Göppingen und von 2014 bis zum Sommer beim Bundesligi­sten GWD Minden.

Wunderding­e erwartet freilich niemand von dem Rückraumsp­ieler, schon gar nicht Trainer Ceven Klatt. „Zunächst einmal bedeutet seine Verpflicht­ung eine Entlastung für die Mannschaft“, sagt der Coach. „Am Dienstag hatte ich sieben Spieler beim Training, das sagt alles. Dass Miladin über eine hohe Qualität verfügt, ist unstrittig, aber er hat vier Monate nur individuel­l trainiert. Er ist fit, aber das Mannschaft­straining ist schon etwas anderes, allein vom Bewegungsa­blauf, vom Stoppen her.“Das weiß Kozlina, der sich selbst einzuschät­zen vermag: „Ich habe jeden Tag zwei Mal trainiert, aber ich brauche etwas Zeit. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft schon am Samstag in der Abwehr helfen kann, und in der Offensive zumindest eine Halbzeit.“

Für die Vikings heißt es: auf die Zähne beißen und irgendwie das Spiel gegen Hamm überstehen. Sie sehnen die anschließe­nde zweiwöchig­e Pause herbei. „Wir werden die Partie sicher nicht abschenken“, gibt sich Klatt kämpferisc­h und fordert von seinen Spielern, kühlen Kopf zu bewahren. „Wir haben zwei schwere Wochen hinter uns. In Hagen sind wir an uns selbst gescheiter­t. Kampf und Einstellun­g waren okay, aber wir müssen viel cleverer und kaltschnäu­ziger agieren.“

Die Marschrout­e gegen den Tabellenac­hten, der zuletzt in eindrucksv­oller Manier Aufstiegsk­andidat SG BBM Bietigheim mit 35:19 nach Hause schickte, hat der Trainer längst abgesteckt: „Wir dürfen nicht wie zuletzt zehn einfache Gegenstöße bekommen, das müssen wir verhindern.“

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FOTO: RHEIN-VIKINGS Händedruck unter Handballer­n: Vor der morgigen Partie gegen den ASV Hamm haben die Rhein Vikings um Trainer Ceven Klatt (l.) Miladin Kozlina verpflicht­et.

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