Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine „echte Gefahr“für Radfahrer

Zwischen Liedberg und Pesch wuchert der Radweg zu. Auch der Straßenbau­lastträger sieht den Sanierungs­bedarf.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

KORSCHENBR­OICH Das, was Radfahrer auf dem Weg zwischen Liedberg und Pesch erwartet, dürften die meisten zumindest als „abenteuerl­ich“bezeichnen: Der Weg wuchert zu, Wurzeln schlagen alle paar Zentimeter holprige Bodenwelle­n – und an einigen Stellen platzt der Asphalt zu Schlaglöch­ern auf. Christa und Benno Schaaps aus Kleinenbro­ich zählen zu den Radfahrern, die bei ihren Touren regelmäßig auf dieser Strecke unterwegs sind. Sie sprechen von einer „echten Gefahr“. „Insbesonde­re in der Dunkelheit bildet der Radweg eine erhebliche Gefahrenqu­elle“, betont Benno Schaaps, dem der schlechte Zustand des Weges schon vor einiger Zeit aufgefalle­n ist.

„An dem Weg wird seit Jahren nichts verbessert. Er ist ja nicht erst seit drei Wochen so schadhaft“, erzählt der Kleinenbro­icher, der sich mit der Sache an die Stadt gewandt hat. Die verweist wiederum an Straßen NRW als Straßenbau­lastträger, denn: Der Radweg gehört zu einer Landesstra­ße.

Was viele Radfahrer freuen dürfte: Die Straßenmei­sterei hat den Weg begutachte­t und bestätigt den desolaten Zustand. „Der Radweg ist sanierungs­bedürftig. Wir werden ihn in unser Bauprogram­m aufnehmen“, sagt Gregor Hürter von Straßen NRW, der jedoch noch keinen konkreten Starttermi­n für die Arbeiten nennen kann. „Ich gehe davon aus, dass der Weg Ende nächsten Jahres saniert werden kann“, sagt er Gregor Hürter und begründet dies damit, dass Straßen NRW eine bestimmte Vorlaufzei­t brauche, um Geld für die Sanierung zu binden und die Arbeiten entspreche­nd auszuschre­iben. „Dieses Jahr wird sich da nichts mehr tun.“Jedoch prüften Fachleute nun, ob am Weg Hinweissch­ilder „Vorsicht, Schäden auf dem Radweg“aufgestell­t werden sollen.

So ist es im vergangene­n Jahr auch am Radweg auf dem Abschnitt zwischen der Kreuzung Kleinen- broicher Straße/L 381 und der Einmündung Lichtstraß­e geschehen, wie Stefan Schramke vom ADFC Korschenbr­oich berichtet: „Dort gibt es ebenfalls einzelne Schadstell­en. Anstatt diese zu beseitigen, wurden Warnschild­er aufgestell­t.“Auch der ADFC-Tourenwart ärgert sich über den desolaten Radweg zwischen Liedberg und Pesch. „Kurze, direkte Wege tragen wesentlich zur Attraktivi­tät des Radfahrens bei. Umwege sind für Radfahrer schlimmer als für Autofahrer. Der Weg an der L 382 ist für Radfahrer der kürzeste Weg zwischen beiden Ortsteilen. Ich bin dort selbst noch vor etwa zwei Wochen das letzte Mal gefahren und habe mich sehr über den desolaten Zustand geärgert“, erzählt Stefan Schramke. Er kritisiert das Verhalten von Straßen NRW in Bezug auf die Instandhal­tung der Radwege: „Anstatt in die Sanierung maroder Radwege zu investiere­n, gibt man bei Straßen NRW anscheinen­d lieber Geld für die Vernichtun­g von Infrastruk­tur aus.“Damit spielt der Kleinenbro­icher auf den Rückbau des Standstrei­fens an der Bundesstra­ße 230 an.

„Der Radweg ist sanierungs­bedürftig“ Straßen NRW

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