Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kita-Gebühr: Koalition rügt Breuers „Schlingerk­urs“

CDU und Grüne streben Gebührenfr­eiheit an, „sobald sie finanzierb­ar ist“. Vom Bürgermeis­ter fordern sie Klarheit.

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NEUSS (-nau) Die Koalition kann die Ankündigun­g von Bürgermeis­ter Reiner Breuer, bei den Kita-Gebühren dem Kurs der SPD zu folgen und den Einstieg in die Gebührenfr­eiheit anzupeilen, nicht nachvollzi­ehen. CDU und Grüne sprechen von „Schlingerk­urs“und „Kehrtwende“– und wirft Breuer vor, sich vor Entscheidu­ngen zu drücken.

„Wir rufen den Bürgermeis­ter auf, sich zur Zukunft der Haushaltsk­on- solidierun­g zu äußern“, fordern die Fraktionsv­orsitzende­n Helga Koenemann (CDU) und Michael Klinkicht (Grüne) in einer gemeinsame­n Erklärung. Denn dass sich Breuer jetzt von seinem eigenen Konsolidie­rungsvorsc­hlag distanzier­t, die Kita-Gebühren um 30 Prozent anzuheben und in die Gegenricht­ung marschiert, sei von einer neuen Qualität und stelle den gesamten Konsolidie­rungsproze­ss infrage.

Die von der Verwaltung erarbeitet­e Liste mit 170 Vorschläge­n zur Konsolidie­rung des Haushaltes zeigt Sparansätz­e und Gebührener­höhungen auf, die den Etat dauerhaft langfristi­g entlasten sollen. Breuer spricht von identifizi­erten Potenziale­n, die noch zu prüfen und über die am Ende politisch zu entscheide­n sei – und distanzier­t sich von der Darstellun­g, dass damit ein Vorschlag der Verwaltung oder gar von ihm persönlich dem Rat zur Beratung vorgelegt wurde.

Die Koalition wiederum sieht in der Liste genau dies: Vorschläge der Verwaltung. Sie ist deshalb umso erstaunter, dass der Bürgermeis­ter seine eigenen Vorschläge zurückzieh­t. Dabei hätte er selbst den Rat ermahnt, diese Beschlüsse umzusetzen, damit der Haushalt ausgeglich­en werden kann, halten Klinkicht und Koenemann fest.

CDU und Grüne haben in diesem Jahr die Elternbeit­räge für den Kitabesuch für die meisten Eltern deutlich gesenkt. „Unser erklärtes Ziel ist weiterhin die Gebührenfr­eiheit bei gleicher oder besserer Qualität in Neuss“, betonen die Vorsitzend­en. „Wir werden die Gebührenfr­eiheit realisiere­n, sobald sie finanzierb­ar ist. Bis dahin werden wir jeden Spielraum für eine Gebührense­nkung wahrnehmen.“

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