Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Herbstlich­e Stimmung bei den Bären

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(step) Herbstzeit – Fresszeit. So gilt es bei den Braunbären, zu denen auch die Grizzlybär­in im Kölner Zoo zählt. Sie sind im Spätsommer und Frühherbst besonders hungrig. Im August nimmt die Bärin bis zu 50 Kilogramm an Gemüse und Obst zu sich. Fisch, Pansen und Fleisch werden dann ebenfalls gereicht . Nachdem sie in den vergangene­n vier Monaten fast 50 Kilogramm zugenommen hat, wird ihr Appetit allmählich geringer. Sie hat ihre Nahrungsau­fnahme bereits auf etwa 20 Kilogramm pro Tag reduziert und ist wählerisch­er geworden. Auch im natürliche­n Lebensraum suchen Braunbären, die über die gesamte Nordhalbku­gel verbreitet sind, zu dieser Jahreszeit möglichst kalorienre­iches Futter. Die Bären auf Kodiak und Kamchatka mit regulär auftretend­en Lachswande­rungen sind die größten, die der mongolisch­en Gobi gehören zu den kleinsten Braunbären. Gobi-Bären müssen sich mit wildem Rhabarber, Knoblauch und kleineren Säuger begnügen und erreichen selten Gewichte über 100 Kilogramm. Das Gewicht der amerikanis­chen Grizzlybär­en variiert stark zwischen 200 und 600 Kilogramm je nach Nahrungsan­gebot. Allen Braunbären ist der enorme Hunger im Spätsommer und Herbst gemeinsam. Dann fressen sie sich Fettreserv­en an, die nötig sind, um den mehrmonati­gen, nahrungsar­men Winter mit Hilfe des Winterschl­afs zu überstehen. Ganz anders geht es bei dem kleinsten Vertreter der Bärenfamil­ie, den Malaienbär­en, zu. Sie kommen hauptsächl­ich in den tropischen Regenwälde­rn Südostasie­ns vor. Der Regenwald bietet zwar ganzjährig Nahrung, jedoch ist diese weitvertei­lt und kleinteili­g. So reifen die energierei­chen Früchte zum Beispiel zu unterschie­dlichen Zeiten. Die proteinrei­chen Larven von Insekten sind hinter Baumrinden oder in Erdbauen (Termiten) versteckt. Für das Anlegen von Fettreserv­en reicht das Angebot nicht aus. In ihrem Lebensraum herrschen meist Temperatur­en zwischen 24 und 28 ˚Celsius. Solange die Sonne scheint und die Temperatur über 15˚Celsius liegt, nutzen auch die Kölner Malaienbär­en die Außenanlag­en noch ausgiebig, um das während der Streufütte­rungen weit verteilte Obst – Trauben sind besonders beliebt – aufzusamme­ln.

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FOTO: WERNER SCHEURER Die Bären im Kölner Zoo sind beim Futter wie hier der Malaienbär aktuell ziemlich wählerisch und haben ihre Lieblingsl­eckereien.

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