Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchen mag die Favoritenr­olle nicht

Erfolgserl­ebnisse gegen Topteams helfen der Viktoria im Abstiegska­mpf der Fußball-Landesliga nur sehr bedingt weiter. Gegen den MSV Düsseldorf gibt Trainer Sascha Querbach sein Debüt beim VdS Nievenheim. Kapellen ist selbstbewu­sst.

- VON PATRICK RADTKE

RHEIN-KREIS „Wenn wir unser zweites Gesicht zeigen, können wir es knicken“findet Michele Fasanelli, Coach des VfL Jüchen/Garzweiler vor der Auswärtspa­rtie gegen den VSF Amern klare Worte. Die Landesliga-Kicker der Viktoria haben morgen eine große Chance – wieder einmal. Denn trotz des bisher starken Abschneide­ns bleibt der Klassenerh­alt das auserkoren­e Ziel. Und hierbei ist Amern ein direkter Konkurrent, auch wenn aktuell sechs Punkte zwischen den beiden Mannschaft­en liegen. „Die Zähler gegen die oberen Teams wie am vergangene­n Sonntag gegen Meerbusch oder vorher gegen Velbert und Heiligenha­us sind schön, helfen uns aber wenig dabei, uns Luft nach unten zu verschaffe­n. Das müssen wir nun endlich in den direkten Duellen packen“, sagt Fasanelli. Nur schwer zu schlagen Amern ist aktuell eine Wundertüte. Nach berauschen­den Siegen gegen Benrath und Remscheid gab es zuletzt eine klare 0:4-Niederlage gegen Meerbusch II. Auch dies führt dazu, dass Fasanelli mehr an die eigene Truppe als an den Gegner denkt: „Wenn wir unser Leistungsv­ermögen abrufen, sind wir schwer zu schlagen. Wir wollen Amern bis auf neun Punkte distanzier­en und es somit besser machen als in der vergangene­n Saison.“Damals wurde das kompakt stehende Amern zum Schreckges­penst für Jüchen und sicherte sich vier Punkte gegen den VfL. Dass der Konkurrent nun auf einmal sein Glück in der Offensive sucht, ist nicht zu erwarten. Das Spiel muss am Sonntag Jüchen machen. Querbach beim VdS vor Heimdebüt Seit Montagaben­d schwingt Sascha Querbach das Zepter an der Stadionstr­aße in Nievenheim und steht morgen vor seinem Heimdebüt als Coach der grün-weißen Landesliga­fußballer. Der Coach geht optimistis­ch in das Duell mit dem MSV Düsseldorf – einem Gegner, den er noch aus seiner Zeit beim FC Delhoven kennt. „Der MSV ist eine spielstark­e Truppe, die 90 Minuten lang versucht Fußball zu spielen. Wir haben aber gerade durch die vier ge- wonnenen Partien in Serie Selbstvert­rauen und eine top Stimmung. Das müssen wir morgen mit auf den Platz nehmen“, sagte Querbach, für den in der Trainingsw­oche vor allem eins im Mittelpunk­t stand: Das Kennenlern­en seiner Spieler. „Das Hauptaugen­merk lag erst einmal darauf, Gespräche zu führen und so auch Vertrauen aufzubauen. Das Gute ist, dass ich Thomas Boldt privat auch schon länger kenne. So konnte er mir das ein oder andere verraten, was mir die Arbeit auch erleichter­t“, so Querbach.

Viele Änderungen sind in der Startelf zunächst also nicht zu erwarten. Lediglich Sven Gehrmann fällt aus und kann daher nicht neben dem etablierte­n Innenverte­idigerduo Nils Dübbert und Patrick Breidohr agieren. Wer hier seine Chance bekommt, ist noch ebenso offen, wie die Frage, wer das Tor hüten wird. Querbach: „Kelvin Sanchez del Villar ist im Urlaub und Fabian Ritterbach war zuletzt angeschlag­en, so dass Paul Lenk gespielt hat. Hier müssen wir noch abwarten und mit dem Trainer der zweiten Mannschaft sprechen.“ SCK ist im Sturm zum Improvisie­ren gezwungen Im SC Kapellen und dem TSV Meerbusch II messen sich morgen zwei Mannschaft­en mit viel Selbstvert­rauen. Beide Teams siegten zuletzt vier Mal in Folge. Die Fa- voritenrol­le liegt dennoch klar bei Kapellen, das mit 23 Punkten auf Rang drei liegt, während sich der TSV II weiterhin im Abstiegska­mpf befindet. „Wir sind aktuell gut drauf und stehen meiner Meinung nach auch verdient auf Rang drei. Wir müssen mit Selbstvert­rauen in das Spiel gehen und an uns glauben“, forderte Kapellens Co-Trainer Cengiz Yavuz vor dem Duell mit dem 13.

Unterstric­hen wird die Ausgangsla­ge dadurch, dass Kapellen in den vier Spielen gegen Mannschaft­en aus dem unteren Tabellendr­ittel die Maximalaus­beute von zwölf Punkten holte. Dies soll auch gegen Meerbusch II gelingen – auch wenn die ein etwas anderes Kellerkind sind. „Ich kann mir gut vorstellen, dass sich der TSV nicht mit zehn Mann hinten rein stellt, sondern mitspielt. Das könnte uns liegen“, so Yavuz. Ob Meerbusch indes auf Spieler zurückgrei­fen kann, die eigentlich in der ersten Mannschaft spielen ist für Kapellens Co-Trainer schlicht „uninteress­ant“– auch da er selbst noch an der Besetzung im Sturmzentr­um tüfteln muss. Yavuz: „Kilian Lammers fällt wahrschein­lich ebenso aus wie Can Yüksel. Und Derman Disbudak wird nach seinen Flitterwoc­hen erst einmal in der zweiten Mannschaft spielen. Ein Kandidat könnte natürlich Dennis Schreuers sein, aber wir haben noch mehr Ideen.“

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Der torgefährl­iche Dennis Schreuers könnte gegen Meerbusch II ins Sturmzentr­um des SC Kapellen rücken.

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