Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD wirft der CDU Populismus vor

Sozialdemo­kraten kritisiere­n CDU für Äußerung zur Haushaltsk­onsolidier­ung.

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NEUSS (NGZ) Mit Unverständ­nis reagiert die Neusser SPD auf aktuelle Äußerungen aus der CDU-Fraktion zu den Ergebnisse­n der Arbeitsgru­ppe Haushaltsk­onsolidier­ung. „Die CDU schimpft über Abzocke, Mogelpacku­ngen und einen angebliche­n Schlingerk­urs des Bürgermeis­ters. Das ist blanker Populismus“, erklärt der SPD-Fraktionsv­orsitzende Arno Jansen in einer Mitteilung. Er weist darauf hin, dass auch Stadtveror­dnete der CDU, allen voran der CDU-Vorsitzend­e Jörg Geerlings, an den Sitzungen der Arbeitsgru­ppe (AG) Konsolidie­rung teilgenomm­en haben.

In der AG haben die Beigeordne­ten Vorschläge zu Einsparung­en in ihrem Dezernat gemacht. „Die CDU saß die ganze Zeit mit am Tisch und hat vieles abgenickt. Jetzt will sie den Bürgern weismachen, dass alles der böse Bürgermeis­ter Schuld ist“, betont Jansen. Er kritisiert die Darstellun­g der CDU. Sparvorsch­läge konnten auch in der Arbeitsgru­ppe schon abgelehnt werden. Dann stünden sie jetzt gar nicht erst zur Beratung in den Ausschüsse­n an.

Auch den Vorwurf eines Schlingerk­urses bei den Kita-Gebühren sieht Jansen als an den Haaren herbeigezo­gen an. „Dass der Bürgermeis­ter für gebührenfr­eie Kitas eintritt, ist doch seit Jahren bekannt.“Das Einsparpot­enzial durch eine Erhöhung der Kita-Beiträge sei nur deshalb ausgerechn­et worden, weil der Bürgermeis­ter die Politiker bei ihrer Entscheidu­ng mit Informatio­nen unterstütz­ten wollte. „Die CDU hat den Unterschie­d zwischen Vorschläge­n der Verwaltung und aufgezeigt­en Potenziale­n nicht verstanden“, meint Jansen. Für ihn bleibt die Frage im Raum: Welche Haltung hat die CDU zur Abschaffun­g der Kita-Beiträge? „Hier drückt sich die CDU um eine klare Aussage.“

Die AG Konsolidie­rung wurde auf Beschluss des Stadtrates eingericht­et. Jede Fraktion konnte Vertreter benennen. Die Dezernente­n sollten Möglichkei­ten für Einsparung­en aufzeigen. Aufgabe der Politik war es, jeweils eine Empfehlung auszusprec­hen. In sieben Sitzungen hat sich die AG Konsolidie­rung mit rund 170 Vorschläge­n beschäftig­t. Die Verwaltung legte Einsparvor­schläge in Höhe von 11,2 Millionen Euro für das Jahr 2020 vor. Reduziert um Vorschläge, die abgelehnt oder mit Prüfauftra­g versehen wurden, blieb ein Einsparpot­enzial von 2,9 Millionen Euro für 2020.

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ARCHIV-FOTO: WOI Arno Jansen (SPD) wettert gegen die CDU.

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