Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Moderner „Faust“in der Alten Post

Stefan Filipiak hatte den Klassiker von Goethe mit Erwachsene­n einstudier­t.

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NEUSS (hbm) Goethes „Faust“gilt als der Theaterkla­ssiker schlechthi­n. Alle Jahre wieder begegnet er Abiturient­en in den zentralen Prüfungen im Fach Deutsch. Eine neue Produktion der Alten Post begibt sich auf Spurensuch­e und will der Frage nachgehen, warum die Geschichte des frustriert­en Sinnsucher­s Faust spannend bleibt und was sie uns heute zu sagen hat.

Regisseur Stefan Filipiak hat dafür Erwachsene für ein Ensemble gecastet, das in rund zwei Semestern an der Alten Post gemeinsam mit ihm an der Inszenieru­ng von „Faust I“gearbeitet hat. Nun steht für Monika Bautze, Karin Gunasegara­n, Vanessa Harbrecht, Traudel Pothen-Salvati, Martina Völkel, Ernst Geesmann, Werner Markowitz und Guido Molina die Premiere an. Der Bildhauer Jürgen Zaun hat das Bühnenbild gemacht.

Die Bearbeitun­g von Stefan Filipiak orientiert sich an dem GoetheStüc­k, aber klopft es auf Fragen, die die Menschen heute bewegen, ab. So geht es um Midlife-Crisis und Burnout – auch bei dem Heinrich Faust von heute kommt alles zusammen. Studium und Forschung interessie­ren ihn schon lange nicht mehr, mit Esoterik und Geisterbes­chwörung kommt er auch nicht weiter. Warum also nicht den Pakt mit dem Teufel eingehen, der sich als Pudel auf Fausts „Baustelle des Lebens“einschleic­ht? fragt er sich. Dabei gerät einiges außer Kontrolle. Faust schwängert und entehrt die Liebe seines Lebens und begeht zwei Morde. Aber irgendwo muss er doch zu finden sein, denkt er sich, der Grund, für den es sich zu leben lohnt.

Regisseur und Ensemble verspreche­n ein Drama, das mit einer Prise Humor über die Bühne geht. Insgesamt stehen derzeit sechs Vorstellun­gen in der Alten Post auf dem Spielplan. InfoNeustr­aße 28, Premiere Samstag, 28. Oktober, 20 Uhr, Karten (12 Euro) unter 02131 904122

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FOTO: S. FILIPIAK Martina Völkel (Gretchen) und Guido Molina (Valentin).

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