Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

MSV erkämpft Punkt gegen Aufstiegsk­andidaten

- VON PATRICK SCHERER

DUISBURG Das Warten auf den ersten Heimsieg geht weiter. Und doch waren sich die Duisburger gestern einig: Das 1:1 gegen Union Berlin wird unter der Kategorie Erfolgserl­ebnis abgeheftet. Im Duell mit den auf den Aufstieg schielende­n Eisernen zeigte das Meideriche­r Team Moral, kam nach einem Rückstand zurück und setzte erneut eine Duftmarke im Kampf um den Klassenerh­alt in der 2. Fußball-Bundesliga. „Wir sind jetzt seit drei Spielen ungeschlag­en. So soll es weitergehe­n“, sagte Duisburgs Trainer Ilia Gruev.

15.492 Zuschauer bekamen im ersten Durchgang klassische Zweitligak­ost zu sehen: viel Kampf, viel Leidenscha­ft, wenig Kombinatio­nsfußball. Berlin deutete hier und da seine individuel­le Klasse an, ohne dabei aber die Duisburger Defensive in arge Bedrängnis zu bringen. Marcel Hartel (5., 45.) und Felix Kroos (11.) kamen einem Torerfolg noch am nächsten. „Wir haben nicht unser Spiel gespielt, wie wir es eigentlich können“, sagte UnionCoach Jens Keller.

Auf der anderen Seite herrschte noch größere Harmlosigk­eit. Moritz Stoppelkam­p verzeichne­te das ein- zige Torschüssc­hen (15.). Boten die Gäste mal etwas Platz für die Hausherren an, fehlte es an Ideen und vor allem an Tempo im letzten Drittel vor dem Tor.

Kurz nach dem Seitenwech­sel zeigten die Duisburger dann eine Schwäche, die sie zu Beginn der Saison bereits mehrfach Punkte gekostet hatte: schlechtes Verteidigu­ngsverhalt­en bei Standardsi­tuationen. Nach einer Ecke köpfte Toni Leistner zur Führung ein (49.). Der Favorit war auf Kurs.

Und es hätte durchaus gepasst, hätte Leistner das entscheide­nde Tor in dieser Partie erzielt. Der In- nenverteid­iger war bester Mann auf dem Platz. Als Duisburg im Laufe der Partie immer mehr zu den Optionen „Langer Ball“und „Flanke aus dem Halbfeld“griff, war es Leistner, der ein ums andere Mal das Spielgerät mit dem Kopf aus der Gefahrenzo­ne wuchtete.

Doch drei Minuten vor dem Ende war auch Leistner machtlos. Kevin Wolze traf den Ball bei eben so einer Flanke aus dem Bereich zwischen Sechzehnme­terraum und Mittellini­e perfekt, und in der Mitte hatte sich der eingewechs­elte Stanislav Iljutcenko von seinen Bewachern gelöst. Der Kopfball gegen die Lauf- richtung von Torhüter Jakob Busk löste großen Jubel in der MSV-Arena aus. Duisburg hatte sich den Punkt verdient. Berlin ruhte sich auf der Führung aus, schenkte Kontergele­genheiten leichtfert­ig her.

„Ich habe großen Respekt vor den Berlinern. Sie spielen mit den besten Fußball in der Liga“, sagte Gruev. „Ein Punkt ist ein Erfolg. Das sehen auch die Fans so. Irgendwann kommt auch der erste Heimsieg, wenn wir so weiterspie­len.“

Mit 13 Punkten und Tabellenpl­atz 14 ist der MSV Duisburg voll im Soll. Am Freitag geht es in Sandhausen weiter.

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