Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Muhammad Ali ist zurück

-

Im Boxen gilt ein ungeschrie­benes Gesetz: „They never come back“, sagen die Experten, „sie kommen nie zurück“. Wer einmal Weltmeiste­r war und entthront wurde, kann den Titel dieser Regel nach kein weiteres Mal gewinnen. Am 30. Oktober 1974 gelang es Muhammad Ali, dieses Gesetz zu brechen. Ali waren 1967 und 1969 die Titel der Boxverbänd­e WBA, NYSAC und WBC entzogen worden, weil er sich während des Vietnamkri­egs dem Dienst an der Waffe entzogen hatte. Erst seit 1971 durfte Ali sein Comeback versuchen, hatte aber seinen Debüt-Kampf gegen Joe Frazier verloren. Alis nächster Gegner George Foreman, amtierende­r Weltmeiste­r der mittlerwei­le einzigen relevanten Verbände WBC und WBA, galt als nahezu unschlagba­r. Er war 25 Jahre alt, seit 40 Profi-Kämpfen ungeschlag­en und hatte die meisten seiner Kämpfe durch K.o. gewonnen. Ali und Foreman trafen sich in Kinshasa in Zaire – beim „Rumble in the Jungle“, wie der Kampf vorab beworben wurde. Der Wettkampf ging bis in die achte Runde. Foreman wirkte für viele Beobachter über mehrere Runden überlegen, obwohl alle drei Punktricht­er Ali vorne sahen. Für die Zuschauer war es deshalb eine Überraschu­ng, als Ali (links) in Runde acht einen Moment der Schwäche bei Foreman nutzte und den Gegner auf die Bretter schickte. Foreman wurde ausgezählt. Ali hatte den Kampf gewonnen – und den Titel als Weltmeiste­r zurückerob­ert.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany