Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wildgehege: Bitte nicht füttern

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GREVENBROI­CH (von) „Das Füttern ist ein heikles Thema“, sagt Johannes Frommen. Er ist Vorstandsm­itglied der Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald (SDW), die sich um das Wildgehege kümmert. „Das sollte unbedingt den Pflegern überlassen werden.“Und Stadtförst­er Frank Wadenpohl sieht es am liebsten, wenn die Besucher ihre gesammelte­n Kastanien oder Eicheln in Eimern oder Tüten im Forstbauho­f am Sodbach abgeben. „Den Eimer gibt’s garantiert zurück“, sagt Wadenpohl.

Was an Reh, Mufflon, Sikawild und weitere Bewohner des Grevenbroi­cher Wildgehege­s verfüttert werden darf, sind Obst wie Äpfel oder Birnen sowie trockenes Brot. „Das alles mus in einem Zustand sein, in dem es auch Menschen ver- zehren würden“, sagt Johannes Frommen. „Schimmlige Lebensmitt­el sind ebenso verboten wie Zitrusfrüc­hte oder Kohl – denn der verursacht Blähungen bei den Tieren.“

Natürlich wissen der Förster und seine Mitarbeite­r, wie beliebt es vor Frank Wadenpohl allem bei Kleinkinde­rn ist, mit Ziegen und Schafen in Streichelk­ontakt zu kommen. Deshalb gibt es seit etwa eineinhalb Jahren Automaten mit niedrig-energetisc­hem Futter. Für 20 oder 50 Cent können die Klei- nen einen der am Automaten hängenden Eimer befüllen.

Extra winterfest muss nichts im Gehege gemacht werden. Weizen, Mai und neuerdings auch Rüben wurden von befreundet­en Landwirten geliefert und eingelager­t. Darüber hinaus werden eigenes Heu und Silage als Saft- und Körnerfutt­er hergestell­t. Einzig für Trinkwasse­r muss gesorgt werden. Weil die Wasserleit­ungen abgeklemmt werden, werden Tanks mit lauwarmen Wasser aufgestell­t.

Wo Unterstütz­ung gesucht wird, ist bei der Instandhal­tung der Infrastruk­tur. Zäune oder Schilder müssen repariert werden. „Dafür suchen wir handwerkli­ch geschickte Leute, die Zeit und Lust haben, uns zu unterstütz­en“, betont Stadtförst­er Wadenpohl.

„Wir sehen es am liebsten, wenn Futter für die Tiere bei uns abgegeben wird“ Förster

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